c't 10/2023
S. 38
Aktuell
Elektronisches Rezept

Kompliziert und teuer

Wer erklärt Oma das E-Rezept und die ePA?

Server-Anmeldung, sechsstellige PIN, Datenfreigabe: Das elektronische Rezept und die elektronische Patientenakte überfordern so manchen Patienten. Ärztevertreter verlangen zusätzliche Gelder für Hilfskräfte in Praxen, die Patienten bei der Digitalisierung unterstützen sollen.

Von Detlef Borchers

Das lange verschobene E-Rezept soll zum 1. Januar 2024 die bisherigen Papierrezepte bundesweit ablösen. Damit auch wirklich alles klappt, soll es ab September noch einmal getestet werden. Das teilten die Kassenärztlichen Vereinigungen Westfalen-Lippe (KVWL) und Schleswig-Holstein (KVSH) mit. Weil der erste Anlauf zu kompliziert und langwierig war, hatten beide Verbände den Test Ende 2022 abgebrochen. Der neue Test soll beweisen, wie einfach und schnell das E-Rezept funktioniert.

Dem stehen noch Hürden im Weg. Ende März erschien die Version 1.10 der Gematik-Rezept-App, die einige Abläufe vereinfacht, aber andere verkompliziert. Um die App zu registrieren, muss der Patient die rechts oben auf der eGK aufgedruckte Card Access Number (CAN) eingeben. Für jeden Abruf der Rezepte gibt er eine sechsstellige PIN ein, die er bei seiner Krankenkasse beantragen muss. Anschließend hält er seine eGK an den NFC-Leser seines Smartphones. Wenn alle Zahlen stimmen und das Smartphone die Karte richtig erkennt, meldet sich der Server mit den vom Arzt elektronisch signierten Rezepten.

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