c't 6/2023
S. 156
Praxis
Smartphone-Reparatur

Schrauben mit Hindernissen

Apples Self Repair Programm ausprobiert

Apple macht eine Kehrtwende und ermöglicht es seinen Kunden, selbst ihr iPhone zu reparieren. Wir haben das Self Repair Programm ausprobiert und uns gleich mehrmals gefragt, ob Apple wirklich will, dass die Nutzer zum Schraubenzieher greifen.

Von Robin Brand und Holger Zelder

Lange Zeit hat sich Apple vehement dagegen gesperrt, Kunden Original-Ersatzteile für iPhones oder iMacs zur Verfügung zu stellen. Wer selbst schrauben wollte, musste sich mit Nachbauten von Drittanbietern oder ausgemusterten Gebrauchtteilen von Bastlern begnügen. Mit dem 2022 eingeführten Self Service Repair Programm vollzog der Konzern eine Kehrtwende, nachdem er bereits seit 2019 freie Werkstätten mit Ersatzteilen beliefert. Jetzt ist das Programm in Deutschland gestartet; wir haben es ausprobiert.

Im Reparaturportal, das die Firma Service Parts Or Tools (kurz: Spot) betreibt, orderten wir für 75 Euro ein Batterie-und-Schrauben-Kit für ein iPhone 12 Pro. Zudem forderten wir das passende Werkzeugkit an, was weitere 60 Euro Miete kostete. Damit ist der Akkutausch in Eigenregie teurer, als ihn einfach von Apple durchführen zu lassen: Im Applestore kostete der Tausch zum gleichen Zeitpunkt 75 Euro. Auch für den Austausch anderer Komponenten gilt: Wer es selbst macht, spart kaum oder gar nicht (siehe Kasten auf S. 157).

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