c't 8/2024
S. 128
Wissen
Digitaler Euro & EPI: Interview

„Unser Wettbewerber sollte nicht die EZB sein“

Eine Diskussion über das Für und Wider des digitalen Euro

Gemeinsam oder gegeneinander? Nach einer Diskussion auf einer Fachtagung Ende 2023 vertieften Joachim Schmalzl vom Deutschen Sparkassen- und Giroverband und Dirk Schrade von der Bundesbank im Gespräch mit c’t ihren Austausch über den digitalen Euro. Wird er zur Konkurrenz und Gefahr für das geplante Bezahlsystem Wero, an dem 16 Institute aus Deutschland, Frankreich, Italien, den Niederlanden und Belgien in der European Payments Initiative (EPI) arbeiten?

Von Markus Montz

c’t: Herr Schmalzl, Sie äußern häufiger Kritik am digitalen Euro. Warum sehen Sie ihn so skeptisch?

Joachim Schmalzl: Grundsätzlich sind wir für einen digitalen Euro. Aber welches Problem löst diese neue, sehr teure Infrastruktur in der jetzt geplanten Form? Ein Kunde würde wahrscheinlich sagen: „Ich habe doch schon einen digitalen Euro, wenn ich mit Karte bezahle oder Geld überweise.“ Gerade hat die EZB die Fremdvergabe ausgeschrieben, für über eine Milliarde Euro. Hinzu kommt noch das, was das Eurosystem [die Zentralbanken der Eurozone, Anm. d. Red.] selbst baut.

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