iX 12/2016
S. 94
Report
Netztechnik
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Appliances für optimierte WAN-Verbindungen

Gut genutzt

Ursprünglich kamen Appliances in Weitverkehrsnetzen zum Einsatz, um Übertragungskapazität und damit Kosten zu sparen. Inzwischen geht es vor allem um die „User Experience“, also die verzögerungsfreie Nutzung von Applikationen, die immer häufiger aus einem Rechenzentrum oder aus der Cloud kommen.

War die Notwendigkeit zur Optimierung des WAN-Traffics (Wide Arena Network, Weitverkehrsnetz) in der Vergangenheit vor allem der limitierten Leitungskapazität geschuldet, treten heutzutage immer stärker Anforderungen einzelner Applikationen in den Vordergrund. Voice over IP (VoIP) und Video Conferencing tolerieren nur geringe Verzögerungen, und Softwareservices wie Office 365 soll der Anwender als genauso performant wahrnehmen wie vordem ein lokal installiertes Office-Paket.

Einige Schwierigkeiten im WAN lassen sich durch mehr Übertragungskapazität nicht beseitigen, etwa Verzögerungen aufgrund der Entfernung, geschwätzige Protokolle mit umständlichen Handshake-Mechanismen sowie die Einhaltung der Paketreihenfolge. Hinzu kommen völlig neue Datenströme durch die Nutzung von SaaS- (Software as a Service) und Cloud-Diensten. Sie erfordern die Auswahl von WAN-Links und Routen in Abhängigkeit von Art und Ort der Applikationen. Eine besondere Herausforderung bildet zudem die Virtualisierung. Virtuelle Maschinen lassen sich per Mausklick von einem Rechenzentrum in ein anderes verschieben. Die damit einhergehende Änderung der Datenpfade erfordert dynamische Anpassungen der WAN-Konfigurationen.