iX Special 2016
S. 29
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OpenPOWER: IBMs Abschied vom Monopol

Einblick

IBMs POWER-Prozessoren waren ihren Konkurrenten aus dem Hause Intel so gut wie immer überlegen – im Markt waren die x86-CPUs trotz allem erfolgreicher. Mit der OpenPOWER Foundation versucht IBM nun, das Erfolgsmodell von ARM zu imitieren.

Im August 2013 gaben IBM, Mellanox, NVIDIA und Tyan die Gründung des OpenPOWER Consortium bekannt. Das inzwischen in OpenPOWER Foundation umbenannte Gremium verwaltet die Intellectual Properties (IPs) der POWER-Technik, darunter die Prozessor-Spezifikationen, die Firmware, den KVM Hypervisor für Power und das Little-Endian Linux. Foundation-Mitglieder und Non-Profit-Einrichtungen wie Universitäten haben dadurch Zugang zu den IPs.

Dass IBM all das aus der Hand gab, hatte sicherlich mehrere Gründe. Laut einer Präsentation von Gary Andrews war Google ebenfalls treibend. Die Amerikaner fanden die POWER-CPUs der achten Generation zwar bezaubernd, hatten mit IBMs Dominanz aber ihre liebe Not. Der POWER8 unterscheidet sich insofern von seinen Vorgängern, als er erstmals neben dem für POWER traditionellen Big-Endian auch die von x86-CPUs verwendete Byte-Reihenfolge Little-Endian beherrscht [1]. Dies dürfte die Portierung von Applikationen wesentlich erleichtern.