iX 3/2016
S. 81
Review
Barrierefreiheit
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Open-Source-Screenreader NVDA

Vorgelesen

Als Hilfsmittel für blinde und sehbehinderte Menschen sind Screenreader auf eine saubere Anordnung von Texten und anderen Elementen angewiesen. Mit ihnen können aber auch Webentwickler ihre Designs überprüfen. Der Open-Source-Screenreader NVDA erlaubt das ohne zusätzliche Kosten.

Screenreader lesen mithilfe einer Computerstimme Elemente oder Texte auf einem Bildschirm vor. Da ein kommerzieller Screenreader schnell die Kosten des eigentlichen Computers übersteigen kann, haben die beiden blinden Australier James Teh und Michael Curran beschlossen, ihren eigenen Screenreader NVDA (NonVisual Desktop Access) unter die GNU General Public License Version 2 zu stellen und das Programm kostenlos zu verbreiten. Das Projekt finanziert sich durch Spenden und Sponsoring. Außerdem arbeiten die beiden mit Firmen wie Mozilla, Microsoft, IBM, Adobe und Yahoo zusammen, um in deren Produkten Barrieren zu verringern und abzuschaffen. Freiwillige haben NVDA in 43 Sprachen übersetzt, darunter ins Deutsche.

Zurzeit läuft die Software ausschließlich unter Windows. Die getestete NVDA-Version 2015.4 ist aber bereits mit Windows 10 kompatibel. Installiert der Anwender das Programm lokal, startet es mit Windows und liest die Eingaben im Anmeldebildschirm vor. Alternativ kann man NVDA auf einem USB-Stick einrichten, um es auf verschiedenen Geräten zu verwenden. In diesem Fall startet es entweder automatisch nach dem Einstecken des Speichermediums, oder man ruft die Datei nvda.exe über den Windows-Explorer manuell auf.