iX 5/2016
S. 102
Wissen
Verpackte Container
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Portable Linux-Applikationen mit Docker

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Docker genießt als ressourcenschonender Weg zur Kapselung von Linux-Applikationen eine weite Verbreitung. Dank Docker lassen sich C/C++-Applikationen mit geringem Aufwand zum Nutzer bringen. Zusätzlich könnten damit bestehende Kompatibilitätsprobleme zwischen Linux-Distributionen weitgehend umgangen werden.

Seit bald 25 Jahren seines Bestehens konnte Linux (und parallel dazu die Open-Source-Bewegung) viele Erfolge verbuchen. Private und kommerzielle Anwender schätzen das Betriebssystem für seine fast sprichwörtliche Stabilität und die systemübergreifende Verfügbarkeit Zehntausender, meist kostenfreier Softwarepakete für fast jeden Einsatzzweck. „Flexibility and Choice“ titelte selbst der einstige Erzfeind Microsoft. In einer Keynote auf dem International Symposium on Grids and Clouds im März 2016 in Taipeh verband Dr. Ulrich Homann die Wörter „Microsoft“ und „Linux“ mit einem roten Herzchen ([a], Onlinequellen unter „Alle Links“ am Ende des Artikels). Satya Nadella tat wenig später als CEO auf der Microsoft Build 2016 ein Übriges mit seinen durchaus Aufsehen erregenden Ankündigungen – darunter ein Linux-Subsystem für Windows 10 in Zusammenarbeit mit der Ubuntu-Schmiede Canonical.

Microsoft dürfte aber bei seinem Linux-Engagement auf etwas stoßen, dessen sich Nutzer üblicher Linux-Distributionen kaum bewusst sind: Subtile Unterschiede zwischen den dynamischen Bibliotheken verschiedener Linux-Distributionen verhindern den „compile-once, run anywhere“-Ansatz. Dieser ist auf der anderen Seite einer der Gründe für den Erfolg von Microsoft Windows auf dem Desktop. Anbieter kommerzieller „Binary-only“-Applikationen können mit vergleichsweise geringem Aufwand sicherstellen, dass ihre Produkte auf allen anvisierten Windows-Versionen laufen.