iX 3/2017
S. 140
Medien
Buchmarkt

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Digitales Leben

Sonntagsredner betonen immer wieder, dass sich Technik an den Bedürfnissen des Menschen zu orientieren habe. In der Realität sieht es oft anders aus: Hier muss sich der Anwender mit den Tücken von Automaten und elektronischen Dienstleistungen herumschlagen, die sich weder durch Ergonomie noch durch Kundenfreundlichkeit auszeichnen. Zudem schürt Digitalisierung Ängste, denn es stehen massenweise Jobs auf dem Spiel oder sie verändern sich so radikal, dass viele fürchten, den Anschluss zu verlieren. Der Trend geht ohnehin zu „Wirtschaft first“, alles andere bitte hinten anstellen. Ob diese Gemengelage den Menschen auf Dauer verändert und wie er sich an neue Gegebenheiten anpassen kann oder muss, sind große Fragen, die sich etliche Buchautoren stellen.

So etwa Hans Gerd Prodoehl. Sein Thema: Wie „funktioniert“ der Wirtschaftsteilnehmer im 21. Jahrhundert „optimal“. Dabei geht es dem Managing-Direktor bei einer Beratungsgesellschaft um das psychologische Drama, dem sich der durch zu schnelle Veränderungen entwurzelte und heimatlos gewordene Nomade stellen muss. Prodoehl sieht einen neuzeitlichen Menschen als nächsten Schritt der Evolution entstehen, den Gewinner eines gnadenlosen Ausleseprozesses.