iX 4/2017
S. 140
Medien
Buchmarkt

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Zukunftsgestaltung

Viele Menschen sind mit dem, was als „Digitalisierung“ ständig durch die Medien geistert, überfordert. Alles scheint irgendwie überdreht, vom Wegbrechen bislang fest gefügter Gewissheiten, von riesigen Jobverlusten und disruptiven Geschäftsmodellen, die allem Bekannten den Garaus machen, ist allerorten zu lesen. Diese Mischung aus Panikmache, Unkenntnis, „alternativen Fakten“ und tatsächlichen Verwerfungen – etwa am Arbeitsmarkt – lässt viele ratlos zurück. Kein Wunder, dass der Ruf nach Orientierung immer lauter wird.

Zum Beispiel versucht Klaus Mainzer in seiner Abhandlung über künstliche Intelligenz die Frage zu beantworten, wann die Maschinen übernehmen. Was genau sie übernehmen sollen oder wollen, geht aus dem Titel allerdings nicht eindeutig hervor. Der Autor beschreibt vor allem wissenschaftlich präzise den Stand der Dinge in Sachen autonome Maschinen und intelligente Algorithmen. Hier ist die Rede beispielsweise von zellulären Automaten und neuromorphen Computern – nicht gerade Lektüre für den Nachttisch. Mainzer versteht seine Abhandlung als Plädoyer für Technikgestaltung: KI muss als Dienstleistung die Gesellschaft voranbringen. Allerdings fällt ausgerechnet dieser Teil recht kurz aus.