iX 4/2017
S. 91
Report
Roboterethik
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Zum 75. Geburtstag von Asimovs Robotergesetzen

Positronenhirne

Im März 1942 veröffentlichte Isaac Asimov im Astounding Science Fiction Magazine die Kurzgeschichte „Runaround“ („Herumtreiber“), in der er zum ersten Mal seine drei Gesetze der Robotik erwähnt. Microsoft-Chef Nadella hat die Idee aufgegriffen und jüngst sogar sechs Gesetze vorgelegt.

Autonome Autos, Sprachassistenten, Handschrifterkennung – künstliche Intelligenz gelangt in immer mehr Bereiche des Lebens. Nicht alles läuft reibungslos. Roboter und ihr nicht optimales Funktionieren waren schon immer ein beliebtes Sujet in der Literatur. In den 1940er-Jahren begann Isaac Asimov, seinen Roboterzyklus zu veröffentlichen. Teil dessen war die Geschichte „Herumtreiber“ („Runaround“, 1942), in der ein Roboter gefangen war in einem Konflikt zwischen den Robotergesetzen (siehe Kasten). In Asimovs Vorstellung waren die drei Gesetze der einzige Weg, der Komplexität des positronischen Computers Herr zu werden. Somit war es für Entwickler unumgänglich, eine wertende Instanz in Roboter einzubauen.

Der Autor ließ die Geschichte im Jahr 2015 spielen. Tatsächlich besitzen heutige Rechenmaschinen jedoch nicht die geringste Ähnlichkeit mit Asimovs Positronenhirnen. Alle ethischen Momente müssen von Hand in den Quelltext eingebracht werden und dabei lediglich den moralischen Ansprüchen der Softwareentwickler genügen.