iX 8/2017
S. 84
Report
Mobile Anwendungen
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Backends aus der Cloud

Mobil vermittelt

Mobile Apps leben von Interaktion und aktuellen Daten. Darauf spezialisierte Cloud-Dienste helfen Entwicklern, diese Funktionen zu implementieren. Bei der Auswahl des Anbieters sind allerdings nicht nur der Funktionsumfang und der Preis entscheidend.

Nahezu jede mobile App verwendet Daten von einem zentralen Server. Als Backend as a Service bezeichnet man Cloud-Dienste, die auf die Belange von Apps für mobile Plattformen zugeschnitten sind. Der Markt hierfür befindet sich in stetem Wandel. Etablierte Anbieter sind vom Markt verschwunden, andere haben sich auf den Enterprise-Bereich spezialisiert.

Ebenso vielfältig sind die Auswahlkriterien. Die Entscheidung ist sorgfältig zu treffen, lässt sie sich trotz ähnlicher Arbeitsweise und vergleichbarer Schnittstellen der Anbieter doch schwerlich revidieren. Deswegen gibt dieser Artikel einen Überblick über die Funktionen, die ein solches Backend heute üblicherweise erfüllt.

Backend as a Service bietet umfangreiche Dienste für Apps der mobilen Endgeräte aus der Cloud (Abb. 1).

Angebote aus der Cloud reichen von singulären Applikationen bis hin zu vollständigen Arbeitsumgebungen. Backend as a Service ist eine auf die Anforderungen von Apps und mobilen Webanwendungen ausgerichtete Sonderform. Die wichtigsten Funktionen, die diese Angebote umfassen sollten:

 Datenbank: Eine App lebt vom Datenaustausch. Die Daten befinden sich nicht lokal auf den Geräten, sondern in der Cloud. Ein Backend soll die gängigsten Szenarien der Datenspeicherung wie Tabellen oder Dokumente beherrschen.

 Nutzerverwaltung: Die meisten Apps erwarten eine Anmeldung und Identifizierung der Nutzer. Für viele Zwecke ist eine Schnittstelle zu Drittanbietern wie sozialen Medien oder einem Active Directory sinnvoll.

 Messaging: Die Clients senden Daten an den Server, die dieser umfassend verarbeitet. Sie leiten auch Daten über das Backend weiter.

 Push-Benachrichtigungen: Diese Funktion teilt registrierten Clients bestimmte Ereignisse mit. Eine Nachrichten-App etwa informiert Nutzer über wichtige Meldungen.

 Analytics: Die Betreiber der App erhalten Informationen zur Nutzung. Welche Funktionen werden angenommen? Welches Datenvolumen tauschen die Clients miteinander aus? Welche Speicherkapazität wird künftig benötigt?

BaaS-Anbieter auswählen

BaaS-Dienstleister bieten darüber hinaus weitere Dienste für die mobilen Anwendungen. Dabei lassen sich Standardpakete oft um Zusatzfunktionen erweitern.

Wichtige Entscheidungskriterien sind die gebotenen Funktionen, die kompatiblen Systeme und die Kosten. Das Speichern von Anwendungsdaten in der Cloud und eine Benutzerverwaltung sind Standard. Ob man zum Beispiel auch Push-Nachrichten versenden möchte, hängt von der Aufgabe der App ab. Bei einer App, die lediglich Informationen abruft, ist dies nicht der Fall. Bei einer Messaging-App sieht es anders aus.

Apps müssen für diverse Systeme zur Verfügung stehen. Im mobilen Bereich sind es primär Android und iOS, gelegentlich Windows 10 Mobile. Ein universelles Backend lässt sich idealerweise über alle Systeme ansprechen. Häufig sind die Angebote für die Testphase und bei einer nur gelegentlichen Nutzung völlig kostenfrei. Entscheiden sollten die Kosten im Produktivbetrieb. Wird die App zu einem Renner, darf das Backend nicht zum Engpass werden. Ebenso müssen die Kosten für den Datentransfer, die Speicherung und die Nutzung im Rahmen bleiben.