Vor 10 Jahren: Der Chaos Computer Club demonstriert

Vom 24C3 ging 2008 eine Demonstration gegen staatliche Überwachung aus. An diese Tradition will der CCC anknüpfen und wieder politisch aktiver werden.

Zum Jahreswechsel 2017/2018 kamen über 15 000 Besucher zum 34. Jahreskongress des Chaos Computer Clubs. Der Vereinsvorstand gab sich selbstkritisch: In der abgelaufenen Legislaturperiode mit der großen Koalition habe man nur reagiert und nicht genügend offensive und fantasievolle, vor allem aber politische Aktionen gestartet. „Wir haben denen praktisch nur hinterhergefegt“, kritisierte CCC-Sprecher Linus Neumann.

Vor 10 Jahren war das etwas anders. 2008 fand der Kongress (24C3) im Berliner Congress Centrum am Alexanderplatz statt, mit 4000 Besuchern voll an der Kapazitätsgrenze des Prestigebaus der untergegangenen DDR. Dutzende von Hackern meldeten über den Notruf 110 eine Spontandemo an und 400 Teilnehmer marschierten über die Straße zur Mitte des Alexanderplatzes. Auf den mitgeführten, ebenso spontan entstandenen Transparenten wünschten die Kongressteilnehmer den Zuschauern einen „Guten Rutsch ins Jahr 1984“, wie iX 2/2008 unter dem Titel „Volldampf Richtung 1984“ berichtete. Schließlich protestierte man gegen die zunehmende staatliche Überwachung und besonders gegen die Vorratsdatenspeicherung von Telekommunikationsdaten, ein nach wie vor hochaktuelles Thema.