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Kostenloser RHEL-Klon CentOS 8 ist fertig

Ein gutes Vierteljahr benötigten die Entwickler, um ihre Codebasis an das im Mai vorgestellte RHEL 8 anzupassen.

CentOS entsteht unter den Fittichen von Red Hat und basiert auf dem Quellcode von Red Hat Enterprise Linux. Daher ist die Version 8 binärkompatibel zu RHEL 8. Ein kleines Team von Entwicklern ersetzt für das auch produktiv kostenlos nutzbare CentOS die Logos und Copyright-Hinweise aus dem Quellcode und entfernt RHEL-spezifische Pakete wie das Lizenzmanagement. Daher gibt es von Red Hat auch weder Support noch Zertifizierungen für das auf den Architekturen x86_64, aarch64 und ppc64le laufende CentOS. Das Projekt stellt ein Netinstall- und ein komplettes DVD-ISO-Image bereit, sonst ist CentOS 8 technisch identisch mit dem in iX 9/2019 vorgestellten RHEL 8.

Nach wie vor erfolgt die Installation mit dem etwas unübersichtlichen Tool Anaconda. Das bietet viele vorgefertigte Installationsprofile, beispielsweise „Server“, „Server mit GNOME-Desktop“, „Arbeitsplatz“ oder „Virtualisierungs-Host“, die sich jeweils weiter spezifizieren lassen. Die Registrierung über den subscription-manager entfällt. Pakete verwaltet CentOS 8 über die beiden Programme dnf und yum, wobei nur bei letzterem die Autocompletion per Tabulatortaste (yum install apach<TAB>) funktioniert. Auch das bei Red Hat mit Fedora 28 eingeführte AppStream ist verfügbar, funktioniert aber mit dem grafischen Tool Software des GNOME-Desktops nicht richtig. Allerdings lässt sich über den Sinn von AppStream auf einem Server trefflich streiten. Zusätzliche Pakete gibt es über das Repository „Extra Packages for Enterprise Linux“ (EPEL), das sich im Gegensatz zu RHEL unter CentOS 8 schnell via yum install epel-release einrichten lässt.