iX 11/2019
S. 38
Markt + Trends
Karriere

Alles mit KI: Messe Zukunft Personal Europe

Neue Perspektiven

Achim Born

Auch im Personalwesen soll die Digitalisierung Arbeitsabläufe vereinfachen. Doch nicht alle Aufgaben lassen sich mit Technik lösen.

Das hatten sich der Veranstalter spring Messe und Bundesarbeitsminister Hubertus Heil sicher anders vorgestellt: Als zum Auftakt der diesjährigen Messe „Zukunft Personal Europe“ die Gründung der Initiative „Future of Work“ verkündet wurde, entfachten die Verantwortlichen einen veri­tablen Shitstorm auf Twitter. Auslöser war ein Foto (siehe Abbildung). Das Gruppenbild ohne Dame lässt sich nur schwerlich mit der Zukunft der Arbeitswelt in Einklang bringen. Man mühte sich denn auch umgehend, den Fauxpas auszubügeln, und betonte, dass „Future of Work“ natürlich divers und vielfältig sei. Das Anliegen der Initiatoren, das oftmals abgehoben diskutierte Thema mit praxisnahen Handlungsanweisungen zu unterfüttern, klingt jedenfalls redlich.

Männer unter sich: Arbeitsminister Heil mit Vertretern der Gründerfirmen von „Future of Work“ (Design Offices, Detecon, Haufe, IBM, spring Messe und TriCAT)
spring Messe 2019

Jenseits der Aufgeregtheit im Netz verlief die Personalmanagementmesse in ihrem zwanzigsten Jahr in gewohnten, eher betulichen Bahnen. Der Veranstalter durfte mit über 20700 Teilnehmern einen neuen Besucherrekord vermelden. Branchen- und Politikprominenz widmete sich auf diversen Panels den Trendthemen digitale Unternehmenstransformation und Integration von KI in die Arbeitsprozesse des Personalmanagements. Bei den rund 770 Ausstellern konnten Personalerinnen erfahren, mit welchen Techniken sich die eigene Arbeit ersetzen lässt. Dass Personalbeschaffung im Vordergrund steht, zeigt der Arbeitsmarkt, der sich von einem Arbeitgeber- hin zu einem Bewerbermarkt entwickelt hat. Statt Stellenanzeigen einfach aufzugeben und abzuwarten, müssen Unternehmen sich heute aktiv um Fachkräfte bemühen.

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