iX 12/2019
S. 156
Medien
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Ethik und IT

Wenn Maschinen und Algorithmen immer mehr Aufgaben übernehmen, die bislang ein Mensch erledigt hat, schürt das bei den einen Ängste, andere sind hellauf begeistert. Meist liegt die Wahrheit ja in der Mitte und es spricht einiges dafür, dass es auch bei der Digitalisierung so ist. Es werden zwar Arbeitsplätze wegfallen, aber auch neue entstehen. Und die Gesellschaft wird sich ändern, vermutlich sogar fundamental. Schon heute hat man das Begleitprogramm von Facebook, Google und Co. im Nacken, das einem stetig mit der neuesten Werbung für Mode, Kosmetika, Medikamente oder Treppenlifte beglückt, je nach Vorlieben und Alterskohorte.

Bisher läuft die ganze Sache rasant, allerdings ziemlich ungeregelt vor sich hin, die Gesetzgebung ist zwangsläufig nie ganz auf der Höhe der Zeit und der gesellschaftliche Diskurs braucht ebenfalls eine Weile, um die Auswirkungen der neuen technischen Möglichkeiten zu erkennen und ethisch zu flankieren. Personalisierte Reklame lässt sich zur Not noch ignorieren, brisant wird es aber, wenn Algorithmen über Menschen entscheiden, etwa bei der Jobrekrutierung, in der Intensivmedizin oder im Krieg. Hier gehören allgemein akzeptierte Kriterien her, wie man entsprechende Systeme einsetzt.

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