Make Magazin 4/2023
S. 106
Make
Reingeschaut

Tischflipper– mechanisch raffiniert

Ende der 70er Jahre brachte ein kompakter Pinball-Tisch das Arcade-Erlebnis ins Kinderzimmer – mit Sounds, Bumpern und Punkte-Zähler. Wie den Machern dieses Kunststück auch ohne Mikrochips gelang, zeigt ein Blick ins Innere.

von Ákos Fodor

Seit der Erfindung von Pinball hat die Funktionsweise dieser Spielgeräte einige Evolutionsstufen durchlebt. Von rein mechanischen Automaten entwickelten sie sich stufenweise zu elektromechanischen Spieltischen mit Bumpern, Flippern, Licht und Sound, deren Relais-Steuerung Mitte der 70er Jahre durch Mikrochips ersetzt wurde. Der technische Fortschritt half aber nicht nur den Pinball-Herstellern, sondern auch der Videospiel-Industrie, sodass Ende der 70er Asteroids, Pac-Man und Co. Einzug in die Spielhallen fanden und die Pinball-Tische zunehmend verdrängten.

Ein einzelner Motor steuert über eine Welle fünf Bumper und den Punktestand-Zähler.
Ein einzelner Motor steuert über eine Welle fünf Bumper und den Punktestand-Zähler.

Genau zu dieser Zeit, im Jahr 1979, brachte der japanische Hersteller TOMY KOGYO Co., Inc. einen Tischflipper für das Kinderzimmer auf den Markt – den Atomic Pinball oder Pinngg-Ball, wie er in meiner vorliegenden Variante heißt. Dem technischen Trend entgegen und vermutlich aus Kostengründen verwendete das Spielzeug allerdings keine Mikrochips und kam auch sonst mit insgesamt sehr wenig Elektronik aus. Dennoch gelang es den Entwicklerinnen und Entwicklern rund um Yukio Konta, ein beeindruckend authentisches Erlebnis in dieses kleine Format zu zaubern, denn es beinhaltet fünf bewegliche Bumper, einen Klingelsound, einen Blinker sowie einen automatischen Zähler für den Punktestand.