WD Black P50 im Kurzest: Western Digital hat die schnellste externe USB-SSD

Western Digital vereint eine schnelle M.2-SSD mit einem Controller für USB 3.2 Gen 2x2 – die erste externe SSD ihrer Art.

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WD Black P50: Erste externe PCIe-SSD mit USB 3.2 Gen 2x2 im Kurztest

(Bild: Mark Mantel / heise online)

Lesezeit: 4 Min.

Western Digital bietet mit der WD Black P50 Game Drive den derzeit schnellsten externen USB-Datenträger an. Dafür setzt der Hersteller auf eine eigene PCI-Express-SSD mit USB-Controller. Letzterer beherrscht aktuelles USB 3.2 Gen 2x2 (Typ-C-Stecker) mit einer theoretischen Datentransferrate von 20 Gigabit pro Sekunde (Gbps). Bisherige externe USB-SSDs können maximal mit halb so schnellem USB 3.2 Gen 2 alias USB 3.1 Gen 2 (10 Gbps) umgehen.

Um die Geschwindigkeit der WD Black P50 ausnutzen zu können, benötigen Sie einen aktuellen High-End-Desktop-PC (HEDT) mit einem AMD Ryzen Threadripper 3000 oder Intel-Core-X-Prozessor: Nur Mainboards mit dem AMD-Chipsatz TRX40 und vereinzelte X299-Modelle haben einen Controller für USB 3.2 Gen 2x2 (ASMedia ASM3242). Wir haben die WD Black P50 mit 1 TByte auf beiden Plattformen getestet.

Die WD Black P50 erreicht nur über USB-C-Anschlüsse mit USB 3.2 Gen 2x2 ihre volle Geschwindigkeit.

(Bild: Mark Mantel / heise online)

Bei einem externen Datenträger sind vor allem die sequenziellen Übertragungsraten größerer Dateien wichtig. Hier kann sich Western Digitals WD Black P50 sehen lassen: Mit dauerhaften Übertragungsraten von 2,05 GByte/s sowohl lesend als auch schreibend befindet sich die SSD nah am Transferlimit von USB 3.2 Gen 2x2. Schneller, aber wenig verbreitet sind lediglich externe SSDs mit Thunderbolt-3-Anschluss.

Die Schreibgeschwindigkeit ist vor allem in Hinblick auf Western Digitals schnellste NVMe-SSD WD Black SN750 für Desktop-PCs und Notebooks interessant. Sie nutzt einen sogenannten SLC-Cache zur kurzfristigen Erhöhung der Schreibgeschwindigkeit: Beim 1-TByte-Modell der WD Black SN750 (ab 123,01 €) beschreibt der Controller die ersten 12 GByte nur mit einem statt drei Bit pro Zelle. Ist dieser Zwischenpuffer aufgebraucht, schafft die WD Black SN750 nur noch 1,5 bis 1,6 GByte/s. Die WD Black P50 zeigt dieses Verhalten nicht; selbst nach fünf Minuten beschreibt das Benchmark-Programm IOmeter den Datenträger mit gut 2 GByte/s – hier dürfte mindestens eine andere Firmware zum Einsatz kommen.

Im Alltag erreicht die WD Black P50 über das USB-Protokoll Zufallszugriffswerte von circa 50.000 IOPS – ein Bruchteil von dem, was PCIe-SSDs mit NVMe-Protokoll schaffen (300.000 IOPS aufwärts), aber immer noch genug zum produktiven Arbeiten. In allen Tests wurde die WD Black P50 maximal handwarm.

Einen Austausch der verklebten M.2-SSD in der WD Black P50 sieht Western Digital nicht vor. Die Unterseite besteht derweil aus Kunststoff, die Oberseite aus Aluminium. Im Inneren steckt zusätzlich ein Kühlkörper mit Wärmeleitpad zum Gehäuse.

(Bild: Mark Mantel / heise online)

Western Digitals WD Black P50 ist ohne Frage der zurzeit schnellste externe Datenträger mit USB im Handel. Dies lässt sich der Hersteller allerdings auch fürstlich bezahlen: Die von uns getestete 1-TByte-Variante der WD Black P50 (ab 223,99 €) kostet fast 300 Euro. Für das Gehäuse und den USB-Controller verlangt Western Digital somit einen Aufpreis von über 100 Euro. Zurzeit stellt die WD Black P50 deswegen nur ein Nischenprodukt für High-End-Nutzer dar. Mit voller Geschwindigkeit lässt sich die SSD nur an Desktop-PCs nutzen. Aktuelle Notebooks bieten maximal USB 3.2 Gen 2 (10 Gbps) – an solchen Anschlüssen übertragt die WD Black P50 1 GByte/s.

Wer einen flotten Datenträger für unterwegs sucht und mehr auf das Preis-Leistungs-Verhältnis achtet, bekommt zum Beispiel SanDisks Extreme Portable SSD mit 1 TByte (ab 129 €). Über das inzwischen verbreitete USB 3.2 Gen 2 (10 Gbps) erreicht das Modell Transferraten von gut 500 MByte/s. Im Inneren werkelt eine M.2-SSD mit SATA-6G-Controller.

(mma)