VeraCrypt: Alles verschlüsselt

Die Verschlüsselung von Datenträgern wie USB-Sticks oder externen Festplatten ist immer sinnvoll. Die Gratis-App VeraCrypt hilft dabei.

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Anna Kalinowsky
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Das Problem kennt wohl jeder: Eben in der Uni oder am Arbeitsplatz den USB-Stick vergessen oder gar eine Festplatte in der Bahn liegen lassen – und eine schlaflose Nacht haben, weil Fremde möglicherweise an die vertraulichen oder wichtigen Daten kommen können, die sich darauf befinden. Der Verlust der Hardware wiegt dabei deutlich weniger schwer als das Risiko, dass wichtige Informationen in fremde Hände gelangen könnten. Genau deshalb sollten solche mobilen Medien – oder auch wichtige Daten in der Cloud – grundsätzlich verschlüsselt werden. Einzig: Jedes Betriebssystem hat dafür eine eigene Funktion: Windows die Software BitLocker, macOS FileVault – und beides ist nicht ansatzweise miteinander kompatibel! Genau hier setzt VeraCrypt an, eine Verschlüsselungslösung für Laufwerke, die sowohl auf Windows-Systemen, als auch unter macOS und Linux verwendet werden kann.

VeraCrypt verschlüsselt Daten in Form eines virtuellen, verschlüsselten Laufwerks („Container“), das seinerseits auf einem sogenannten „physischen“ Laufwerk – einer Festplatte, einem USB-Stick, einer Speicherkarte oder NAS – liegt. Die Software VeraCrypt kann diese virtuellen Laufwerke nach Eingabe des Passworts im System einbinden, sodass sie sich wie Festplatten verhalten. So weit, so einfach. Die Vorgehensweise zur Verschlüsselung ist dabei ein Kinderspiel:

USB-Stick mit Veracrypt verschlüsseln: So geht’s (13 Bilder)

1. Schritt:

Installieren Sie VeraCrypt auf Ihrem Windows-, Mac- oder Linux-System. Das Programm wird installiert wie jedes andere Tool auch. Hier können Sie VeraCrypt herunterladen: https://www.heise.de/download/product/veracrypt-95747
Anschließend starten Sie die App und sehen eine recht kryptische Oberfläche.

Hinweis: In den Einstellungen von VeraCrypt unter Windows muss das Häkchen vor "Änderungszeiten von Containerdateien erhalten" entfernt sein, sonst aktualisiert sich der Container beim Backup nicht mit.

Mit dem verschlüsselten Container können Sie mit VeraCrypt sehr elegant und ohne viel Aufwand arbeiten: Bei Bedarf wird die virtuelle Disk einfach im Windows-, macOS- oder Linux-System gemountet und damit als Laufwerk eingebunden. Dabei verhält es sich wie eine ganz normale Festplatte, nur dass diese eben auf einer anderen Festplatte liegt und Daten sicher beinhaltet.

Aber VeraCrypt kann noch mehr: So können Sie mit der Software auch ganze Laufwerke verschlüsseln, etwa USB-Sticks, die dann nach dem Einstecken in den Rechner entsperrt werden müssen. Unter Windows ist es sogar möglich, die ganze Systemfestplatte zu verschlüsseln – allerdings empfehlen wir diese Maßnahme nur Anwendern, die sich mit VeraCrypt und der Idee hinter der Verschlüsselung auskennen. Praktisch dabei: VeraCrypt arbeitet nahezu verzögerungsfrei, von der Verschlüsselung und Entschlüsselung, die laufend auf einem entsprechenden Laufwerk stattfindet, bekommen Sie als Nutzer nicht viel mit, außer, dass sich die Prozessorlast eventuell ein wenig erhöht.

Allerdings ist es nicht sinnvoll, VeraCrypt für alle Dateien zu verwenden. Das sinnvollste Szenario ist nach wie vor ein verschlüsselter USB-Stick, der zum Beispiel Sicherheitskopien der wichtigsten Daten enthält. Wenn der am Schlüsselbund herumgetragen wird, ist er automatisch auch ein sicheres Offsite-Backup: Brennt die Wohnung samt Computern und Festplatten ab, sind die wichtigsten Daten im Zweifel noch auf diesem Stick vorhanden.

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(anka)