RTL: Umsatz durch Streaming steigt in einem Jahr um 41 Prozent

Mehr zahlende Abonnenten und steigende Preise sorgten dafür, dass die Sendergruppe beim Streaming im 1. Quartal 2024 deutlich mehr Umsatz machte als im Vorjahr.

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RTL-Gebäude

(Bild: RTL Group / Eric Streichen)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Nico Jurran

Die RTL Group sieht sich in ihrer Streaming-Strategie klar bestätigt: Nach den gerade veröffentlichten Zahlen fürs erste Quartal 2024 zählten die Streaming-Dienste der Gruppe – RTL+ in Deutschland und Ungarn sowie 6play10 in Frankreich – Ende März insgesamt 6 Millionen zahlende Abonnenten. Das entspricht einem Plus von 24,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (Ende März 2023: 4,8 Millionen). Die bei Weitem meisten Abonnenten hat dabei RTL+ in Deutschland, wo Ende März 5,3 Millionen zahlende Kunden gezählt wurden – was einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr (mit 4,4 Millionen Abonnenten) von 6 Prozent entspricht. Laut RTL trug vor allem die Partnerschaft mit der Deutschen Telekom zur Bündelung von RTL+ Premium in Magenta TV maßgeblich zum Wachstum bei.

Vor allem aber konnte die Gruppe beim Streaming einen gewaltigen Sprung beim Umsatz gegenüber dem Vergleichsquartal des Vorjahres von 41 Prozent vermelden – von 61 auf 86 Millionen Euro. Auslöser sind laut RTL Group "eine deutlich höhere Zahl zahlender Abonnenten und höhere Abonnementpreise in Deutschland". Zugleich betont das Unternehmen aber auch, dass der Dienst immer stärker genutzt werde. So sei die Nutzung von RTL+ im genannten Zeitraum um 45,1 Prozent auf durchschnittlich 47,8 Millionen Stunden im Monat gestiegen. Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch, dass RTL+ sich nicht auf Videoangebote beschränkt, sondern – je nach Tarif – auch Podcast und Musikangebote umfasst. Die durchschnittlichen monatlichen Podcast-Abrufe auf RTL+ stiegen nach Unternehmensangaben im Vergleich zu Q1/2023 wiederum um 32,4 Prozent.

Bei der Bekanntgabe früherer Quartalszahlen hatte RTL immer wieder vermelden müssen, dass die TV-Werbeeinnahmen mehr und mehr wegbrechen. Auch hier kann die Gruppe für das vergangene Quartal aber ein Wachstum verzeichnen. So betrugen die Werbeeinnahmen aus dem TV-Bereich im ersten Quartal 2024 immerhin 528 Millionen Euro, während es im ersten Quartal lediglich 480 Millionen Euro gewesen waren. Hinzu kommen 80 Millionen Euro aus digitale Werbeeinnahmen (Q1/2023: 70 Millionen Euro) und 77 Millionen Euro aus Radio-, Print- und sonstigen Werbeeinnahmen (Q1/2023: 72 Millionen Euro), sodass die Gesamtwerbeeinnahmen der RTL Group um 10,1 Prozent auf 686 Millionen Euro (Q1/2023: 623 Millionen Euro) anstiegen.

Vor diesem Hintergrund erwartet die Gruppe für das Gesamtjahr 2024 einen Umsatzanstieg auf rund 6,6 Milliarden Euro, der auf höheren Umsätzen bei RTL Deutschland (vor allem durch ein starkes Wachstum der Streaming-Umsätze) und Fremantle (vor allem durch eine Erholung des US-Marktes und Übernahmen) beruht. Für das Jahr 2024 erwartet der Konzern ein bereinigtes EBITA von rund 750 Millionen Euro, mit einer Abweichung von ungefähr 50 Millionen Euro, abhängig von der Entwicklung der deutschen und französischen TV-Werbemärkte im Jahr 2024. Dieser Ausblick auf das bereinigte EBITA umfasst bereits höhere Kosten für Inhalte, vor allem für die Übertragung der Spiele der Europameisterschaft 2024 in Frankreich und Deutschland, sowie höhere Streaming-Anlaufverluste (2023: 176 Millionen Euro), vor allem aufgrund der Investitionen in M6+ in Frankreich. (nij)