iX Special 2020
S. 118
Funktionale Sprachen
Python

Python: Vergangenheit und aktueller Erfolg

Geschichte einer Berühmtheit

Gerhard Völkl

Python hat sich von einer einfachen Scripting-Sprache zu einer der am häufigsten verwendeten Programmiersprachen entwickelt. In innovativen Bereichen wie Data Science oder maschinellem Lernen ist die Sprache inzwischen die erste Wahl.

Auf die Frage nach seiner Erfolgsgeschichte antwortete der Sänger Harry Belafonte einmal: „Ich habe dreißig Jahre gebraucht, um über Nacht berühmt zu werden.“ Dieses Zitat trifft gleichermaßen auf Python zu. Im Jahr 1989 entwickelte Guido van Rossum neben seiner Arbeit am Centrum Wiskunde & Informatica (CWI), dem nationalen niederländischen Forschungsinstitut für Mathematik und Informatik in Amsterdam, eine eigene Programmiersprache. Techniken zur Erstellung einer eigenen Sprache lernte er unter anderem durch Beiträge zu ABC, ebenso wie man einen Bytecode-Compiler und einen Parser schreibt oder wie man die unterschiedlichen Datentypen gut im Speicher unterbringen kann.

Was van Rossum an den damals häufig verwendeten Sprachen C oder Pascal gefiel, übernahm er für sein Projekt. Er hatte sich das Ziel gesteckt, die Lücke zwischen der sehr rudimentären Programmierung in Shells und dem komplexeren C zu schließen. Python sollte eine Programmiersprache für alle sein, nicht nur für Leute mit abgeschlossenem Informatikstudium.

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