iX Special 2020
S. 10
Sprachatlas
Programmiersprachen heute

Sprachwelten

Jenseits der eigenen Galaxie

Carina Schipper

Das Universum der Softwareentwicklung erstreckt sich über schier unendliche Weiten. Wer sich darin bewegt, braucht vor allem eins: Entdecker*innengeist.

Angesichts des Sprachspektrums, um das sich vielfältige Ökosysteme entwickelt haben, fällt es oft schwer, vor lauter Bäumen den sprichwörtlichen Wald zu sehen. Gefühlt jagt eine Innovation die nächste. Projekte verlangen von Softwareentwickler*innen ein hohes Maß an Spezialisierung und viel Detailwissen. Zeitgleich zwingt der stetige Wandel innerhalb der IT sie, sich mit neuen Herausforderungen auseinanderzusetzen und das gesamte Umfeld um das eigene Projekt im Blick zu behalten. Als eines von zahlreichen Beispielen für den Wandel und dessen weitreichende Konsequenzen lässt sich die Cloud mit Entwicklungen wie Platform as a Service und Serverless Computing anführen. 

Von I-Shape zu T-Shape

Wissen in die Tiefe in einem oder nur wenigen Gebieten reicht nicht mehr aus, um im Arbeitsalltag als Programmierer*in zu bestehen. Immer neue Anforderungen beispielsweise durch den Einsatz von KI, die Verarbeitung immer größerer Datenmengen oder neue Programmierparadigmen wie Serverless führen das Bild der hoch spezialisierten I-Shape-Entwickler*in ad absurdum. Breitenwissen ist gefragt, auf drei Ebenen, der technischen, fachlichen und sozialen. Daraus ergibt sich vereinfacht das Bild eines T-Modells (siehe Abbildung). Bekannt ist dieses Konzept vor allem aus dem Bereich der agilen Softwareentwicklung – Stichwort crossfunktionale Teams. 

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