iX 2/2020
S. 72
Review
Server

Lenovos KMU-Server mit AMDs EPYC

Rotes Herzstück

Hubert Sieverding

Mit seiner zweiten Generation der EPYC-Prozessoren macht AMD dem ewigen Konkurrenten Intel Dampf auf dem Servermarkt. In Lenovos ThinkSystem SR655 zeigt die Architektur, was sie kann.

Auf dem hart umkämpften Servermarkt sieht das Standarddesign ein Mainboard mit zwei Steckplätzen für Prozessoren vor. Begleitet von DIMM-­Sockeln zur Linken und Rechten finden sich direkt oder versetzt hintereinander zwei CPUs – fertig ist das zwei Höheneinheiten hohe 19-Zoll-Blech.

Dem theoretischen Vorteil, später eine CPU nachrüsten zu können, steht der handfeste Nachteil entgegen, nur einen Teil der schnellen PCIe-Kanäle nutzen zu können. Kunden, die sich für zwei Xeons aus dem Hause Intel entscheiden, wundern sich über die teilweise unsymmetrische Skalierung – was unter anderem daran liegt, dass sich die Prozessoren die I/O-Leitungen teilen müssen. Solange die I/O-Slots der Server ihre Aufnahmefähigkeit offen zur Schau stellten, war dies nicht weiter kritisch: Die Festplatten am SATA-Host-Bus-Adapter (HBA), die Netzwerkkabel an der GbE-Buchse oder die Peripherie am USB störten die CPU kaum beim Warten in der Endlosschleife. Doch diese Zeiten sind vorbei, NVMe-Drives und GPU-Beschleunigungskarten verlangen schnelle PCIe-Lanes.

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