iX 2/2020
S. 94
Report
Video

Neue Wege: Volumetrisches Studio Babelsberg

Zum Leben erweckt

Dieter Michel

Lebewesen, vor allem Menschen, für filmische Zwecke digital nachzubilden, ist ein äußerst mühseliges Geschäft. Volumetric Video hat das Zeug, die langwierigen Prozesse deutlich abzu­kürzen und völlig neue Erzählformen zu eröffnen.

Viele Kinofilme, insbesondere aus den Genres Science-Fiction, Fantasy und Action, leben von Spezialeffekten. Früher musste man die mit aufwendigen Kameratricks und gemalten Bestandteilen der Filmkulissen sowie Front- und Rückprojektionen umsetzen. Heute kommt dafür Computergrafik zum Einsatz, die dank der Leistung moderner Rechner auch komplexe Szenen natur­getreu abbilden kann. Die Königsklasse von Computer Generated Imagery (CGI) sind fotorealistisch animierte Schauspielerinnen und Schauspieler beziehungsweise Teile des Körpers, des Kostüms oder der Maske – etwa bewegte mechanische Körperteile bei Cyborgs. Neuere Formate wie Computerspiele und Virtual- oder Mixed-Reality-Anwendungen (VR, MR) erfordern hier eine echte 3D-Modellierung.

Computeranimation für Kino- und Fernsehfilme gibt es schon seit über einem Vierteljahrhundert. Früher waren ­allerdings die Grafikleistungen der verwendeten Rechner – zum Beispiel Silicon-Graphics-Workstations – noch ziemlich gering. Daher kam CGI nicht immer zum Zuge, und die Qualität hatte mit dem angestrebten Fotorealismus meist wenig zu tun. Das Grundprinzip ähnelte jedoch schon den heutigen Verfahren, es mangelte allein an Auflösung und Detail­reichtum.

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