iX 1/2023
S. 34
Markt + Trends
Telekommunikation

Telekom intensiviert den Glasfaserausbau

Die Kupfer-Ära neigt sich nach Jahren der Vectoring-Verlängerung dem Ende entgegen: Innerhalb von zwei Jahren will die Deutsche Telekom die Zahl der Glasfaseranschlüsse auf mehr als zehn Millionen verdoppeln.

Von Achim Born

Im neuen Jahr will die Telekom ihr Glasfasernetz nochmals deutlich vergrößern: 2,5 bis 3 Millionen Anschlüsse sollen hinzukommen. Schon 2022 hatte der Konzern die Zahl der FTTH-Anschlüsse um zwei Millionen gesteigert, sodass derzeit insgesamt 5,2 Millionen angeboten werden. Wie Deutschlandchef Srini Gopalan anlässlich des Telekom-Netzetags in Bonn ankündigte, sollen es 2024 mehr als zehn Millionen Anschlüsse sein. Dabei setzt die Telekom auf Regionalisierung und auf Masse. Ausbauvorhaben werden also nicht in der Konzernzentrale entschieden, sondern von Teams vor Ort geregelt. Und den bereits 13 000 Beschäftigten in der „Fiber Factory“ sollen bis zu tausend weitere Glasfaserfachleute zur Seite gestellt werden, der Großteil davon für den Bereich Montage.

Im Rahmen der Ausbaustrategie entdeckt der ehemalige Monopolist sein Herz für Kooperationen, die er in unterschiedlichen Konstellationen pflegt. So sollen zum Beispiel in Zusammenarbeit mit Glasfaser Ruhr 134 000 FTTH-Anschlüsse in Bochum entstehen. Im Rahmen der Kooperation mit den Stadtwerken Münster sind seit dem Sommer 2022 erste Kunden am Netz. Gemeinsam mit der Gigabitregion Stuttgart GmbH werden rund 120 Kommunen versorgt. Über 260 000 Haushalte sollen dort bereits einen Glasfaseranschluss der Telekom buchen können. Die vor gut einem Jahr mit dem IFM Global Infrastructure Fund gegründete GlasfaserPlus GmbH soll gleichfalls gut gestartet sein und bereits mehr als 550 000 Haushalte in der Vermarktung haben. Bis 2028 will das Joint Venture rund vier Millionen Glasfaseranschlüsse im ländlichen Raum sowie in Klein- und Mittelstädten bauen.

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