iX 10/2023
S. 82
Report
Automatisierung

Marktübersicht: Robotic Process Automation

RPA-Tools automatisieren Arbeitsabläufe, indem sie wie ein realer Nutzer den Desktop bedienen oder Anwendungen über entsprechende Schnittstellen fernsteuern. Aber: Die Auswahl passender Produkte fällt alles andere als leicht.

Von Tim Schürmann

Spätestens nachdem man zum zehnten Mal ein Formular mit einer Adresse befüllt hat, wünscht man sich einen Roboter, der diese stupide Aufgabe übernimmt. Genau hier springen Softwarewerkzeuge ein, die der Begriff Robotic Process Automation zusammenfasst. Die meist kurz RPA-Tools genannten Anwendungen stellen einen oder mehrere Softwareroboter (Bot) bereit. Jedem dieser Bots kann man eine Aufgabe beibringen, die er dann zukünftig selbstständig löst.

Beaufsichtigt …

Im einfachsten Fall beobachtet ein Bot zunächst die Mausklicks und Eingaben des Anwenders und wiederholt diese dann später auf Knopfdruck (Process Recording). Auf diesem Weg kann man dem Bot beispielsweise zeigen, wie man sich durch den Serienbrief-Assistenten von Word klickt und eine maßgeschneiderte Briefvorlage erstellt. Zudem lassen sich Prozesse anwendungsübergreifend automatisieren: Das RPA-Tool von Appian ist zum Beispiel in der Lage, automatisch ein Thema im Internet zu recherchieren, die Ergebnisse in eine Excel-Tabelle einzutragen und diese dann zu speichern. Bei den meisten Werkzeugen gelingt das sogar beim Einsatz auf virtuellen Desktops von VDI-Systemen, ohne dabei auf den entsprechenden Servern eine Software nachinstallieren zu müssen. RPA-Tools sind somit deutlich leistungsfähiger als Makros oder (Shell-)Skripte.

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