iX 7/2023
S. 84
Report
Recht

EU Chips Act: Europas Antwort auf US-Pendant

Die Coronakrise hat zu einem weltweiten Mangel an Mikroprozessoren geführt. Die USA und nun auch Deutschland haben mit einem gesetzlichen Förderprogramm auf die Versorgungsengpässe reagiert.

Von Tobias Haar

„Der Europäische Chips Act wird Europas technologische Souveränität, Wettbewerbsfähigkeit und Widerstandsfähigkeit stärken und zum digitalen und ökologischen Wandel beitragen.“ So definiert die EU-Kommission die Zielsetzung des neuen Gesetzes auf ihrer Website. Nach insgesamt vier Trilogen konnten die obersten EU-Institutionen am 18. April 2023 ein Ergebnis erzielen, das nun noch durch das Europäische Parlament verabschiedet und im Amtsblatt veröffentlicht wird. Dies gilt als Formsache.

Der EU Chips Act ist eine Antwort auf die Chipkrise der letzten Jahre, in denen die Lieferketten für Halbleiter teils zusammengebrochen sind. Er ist aber auch eine Antwort auf den US CHIPS and Science Act. CHIPS steht für „Creating Helpful Incentives to Produce Semiconductors“. Er basiert im Gegensatz zum EU Chips Act in erster Linie auf Steueranreizen. Auf Investitionen im Bereich der Halbleiterforschung und -produktion gewähren die USA 25 Prozent Steuerrabatt. Dort stehen für den Auf- oder Ausbau der Halbleiterproduktion 39 Milliarden US-Dollar zur Verfügung. Für die Ausbildung von Fachkräften werden weitere 200 Millionen US-Dollar bereitgestellt.

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