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Rummel um Red Hats RHEL-Quellen

Red Hat erschwert binärkompatiblen Klonen seines Enterprise Linux künftig das Nachbauen. Das führte nicht nur zu hitzigen Diskussionen in der Community, sondern rief auch Wettbewerber SUSE auf den Plan.

Als Red Hat ankündigte, die bislang im CentOS-Git gehosteten Quellen nicht länger frei verfügbar zu machen, entspannen sich – nicht nur in der Community – Diskussionen um die Konformität mit der GPL und Auswirkungen auf binärkompatible Klone. Nach dem Ende von CentOS als Distribution hat Red Hat unter git.centos.org weiterhin und öffentlich die Quellen seiner Distribution gepflegt – ohne sie jedoch für das neue hauseigene CentOS Stream noch zu benötigen. Das ermöglichte binärkompatible Nachbauten der Distribution wie AlmaLinux oder Rocky Linux.

Mit einer Änderung der Vertragsbedingungen für RHEL-Subskriptionen erhalten zwar Kunden und Partner – GPL-konform – nach wie vor Zugriff auf die Quellen, dürfen sie aber weder weitergeben noch kommerzielle Konkurrenzprodukte daraus erstellen. Mike McGrath, Red Hats Vice President of Core Platforms Engineering, verteidigte das Vorgehen in einem Follow-up zum ursprünglichen Blog-Post: Er habe das Gefühl, dass ein Großteil der Verärgerung über die jüngste Entscheidung bezüglich der RHEL-Quellen entweder von denjenigen komme, die nicht für die in RHEL steckende Zeit, den Aufwand und die Ressourcen zahlen wollten, oder von denen, die es für ihren eigenen Profit neu verpacken wollen. Diese Forderung nach RHEL-Code sei unaufrichtig (siehe ix.de/zur6). Einfach nur Code nachzubauen, ohne einen Mehrwert zu schaffen oder ihn in irgendeiner Weise zu verändern, stellt für McGrath eine echte Bedrohung für alle Open-Source-Unternehmen dar. Und das, so orakelte er weiter, sei eine echte Gefahr für Open Source, die das Potenzial habe, freie Software wieder zu einer reinen Hobbyisten- und Hackeraktivität zu machen.