iX 9/2023
S. 116
Praxis
Machine Learning

Schnelle Machine-Learning-Demos mit Gradio

Mit Gradio ist die Weboberfläche für KI-Anwendungen in wenigen Zeilen Python-Code beschrieben. Neben der lokalen Ausführung im Notebook oder als eigenständige Anwendung ermöglicht die Bibliothek auch das Teilen der Anwendungen im Netzwerk oder auf der Hugging-Face-Plattform.

Von Ramon Wartala

Die Machine-Learning-Community mag Minimal Lovable Products (MLPs). Im Unterschied zu Minimal Viable Products (MVPs), die lediglich grundlegende Funktionen implementieren, um ein Programm überhaupt nutzbar zu machen, bieten MLPs zusätzliche, ansprechende Funktionen, die sie für Benutzer liebenswert machen. Tools wie Streamlit [1] und Gradio ermöglichen die schnelle Entwicklung solcher ansprechenden interaktiven Benutzeroberflächen. Einfache Eingaben, Ausgaben und Visualisierungen lassen sich damit auch Menschen zugänglich machen, die Python-Code in Notebooks eher abschreckt.

Sie dienen nicht nur dazu, Kollegen schnell den neuesten Anwendungsfall eines Modells zu demonstrieren, sondern sind auch ein praktisches Low-Code-Werkzeug, um schnell einfache Benutzeroberflächen für Tutorials, Kurse oder Konferenzen zu erstellen. Setzt Streamlit den Fokus eher auf Datenvisualisierung, so möchte das seit 2021 zu Hugging Face gehörende Gradio in erster Linie die Interaktion mit Machine-Learning-Anwendungen vereinfachen.

Kommentieren