Markt + Trends | Arbeitsplatz | iX

Neues Outlook überträgt E-Mail-Zugangsdaten an Microsoft

Mit dem neuen Outlook will Microsoft sein E-Mail-Programm fit für die Ära der Webclients machen. Jetzt stellt sich heraus: Wer einen IMAP-Zugang einrichtet, überlässt der MS-Cloud die Kontoinformationen.

Kontroverse um Outlook: Der neue E-Mail-Client nimmt es mit dem Datenschutz nicht so genau. Denn anders als bislang von Outlook und auch der Konkurrenz wie Thunderbird gewöhnt, baut das neue Programm keine direkte Verbindung zum konfigurierten E-Mail-Server mehr auf. Stattdessen übernimmt Microsofts Cloud-Dienst diese Aufgabe und Outlook kommuniziert mit ihm. In der Folge überträgt der Client die Anmeldedaten zu Microsoft – und mit diesen Informationen speichert Microsoft nicht nur das IMAP-Konto, sondern ebenfalls die Nachrichten bei sich.

Ist schon das nicht im Interesse der meisten Unternehmen, informiert das neue Outlook den Nutzer noch nicht einmal explizit über dieses veränderte Verhalten und die resultierenden Konsequenzen für den Datenschutz. Dass der Client zum Einrichten eines IMAP-Kontos die „E-Mails mit der Microsoft Cloud synchronisieren“ muss, enthält keinen Hinweis zum Übertragen der Anmeldeinformationen. Auch das Support-Dokument schlüsselt dieses Vorgehen nicht transparent auf: Es versteckt sich dahinter, dass nun Kunden von anderen E-Mail-Anbietern Komfortfunktionen von Microsoft 365 und Exchange Online nutzen könnten, wie die E-Mail-Suche, Posteingang mit Relevanz sowie E-Mails als gelesen oder ungelesen markieren.