iX 1/2024
S. 38
Markt + Trends
Nachhaltige Digitalisierung

Nachhaltige Digitalisierung: Grundprinzip Nr. 5 – Grundwerte und Zukunftsdenken

Jedes Digitalisierungsprojekt hat Auswirkungen auf unser Leben. Es reicht nicht, bloß auf Opportunitäten zu schauen – wichtig ist ein Zielbild.

Von Manuel Atug und Caroline Krohn

Wer sich heutzutage mit Transformationsprozessen großer Konzerne zur Digitalisierung beschäftigt, mit deren Corporate Ventures oder auch mit der internationalen Start-up-Szene, der wird feststellen, wie kreativ die Welt um uns geworden ist. Immer neue Ideen sprießen allerorts hervor und ein gewisser Aufbruch ist allseits spürbar. Niemand will der Letzte sein, keiner will abgehängt werden – die Digitalisierung bringt so viele neue Möglichkeiten. Überall lassen sich Zeit oder Geld oder Ressourcen sparen, neue Schnittstellen und automatisierte Prozesse werden geschaffen; KI denkt für uns und es gibt Tausende und Abertausende neue Arten, Geld zu verdienen. Die Ideen sind wirklich praktisch: sie entlasten uns, erleichtern das Leben oder Arbeitsprozesse – oder haben einfach ihren Reiz.

Unsere kreativen Hirne sind ganz auf Opportunitäten geeicht. Welche Idee ist vielleicht noch nicht oder zu spät, zu schlecht oder zu sperrig bedacht worden? Wo lässt sich eine Bedürfnislücke unmittelbar füllen? Die Industrie, die all den Unternehmen dazu verhilft, Ideen digital aufzugleisen, ist milliardenschwer. An Softwarekomponenten, Daten und Cloud-Systemen lässt sich großartig verdienen. Doch welch eine Vision wird mit all den Initiativen befähigt? Inwieweit dienen all diese Maßnahmen – bewusst (durchdacht!) oder unbewusst – einem Ziel, wie wir als Menschen in der Zukunft zusammenleben möchten? Oder wie verhindern all diese Maßnahmen – einzeln oder als Ökosystem – das Gegenteil?

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