iX 1/2024
S. 46
Titel
Cloud

Kostentreiber in der Cloud

Skalierbarkeit, die man nur im Fall der Fälle bezahlen muss: Cloud-Anbieter locken mit flexiblen und niedrigen Kosten. Der vermeintlich günstige Gang in die Cloud wird in der Realität aber schnell zum finanziellen Fiasko. Dazu kommt der Vendor Lock-in bei den großen Hyperscalern.

Von Martin Gerhard Loschwitz

Administratoren und die Unternehmen, für die sie arbeiten, wissen: Der Betrieb von IT-Infrastruktur ist teuer und aufwendig. Schon Planung und Bau des eigenen Rechenzentrums verschlingen Unsummen. Strom, Brandschutz, die richtige Kühlung, Redundanz und Resilienz gegen Naturkatastrophen müssen geplant und bezahlt werden – von Racks und Servern ganz zu schweigen. Der Personalaufwand für Betrieb und Wartung kommt obendrauf, wobei fachkundiges Personal nicht nur schwer zu finden, sondern auch empfindlich teuer ist. Ganz kritisch wird es, wenn hohe Zusatzkosten für Softwarelizenzen, Supportabonnements und Spezialhardware hinzukommen. Kein Wunder also, dass viele Unternehmen nur allzu interessiert den Versprechen öffentlicher Cloud-Anbieter Gehör schenken, wenn diese von „Pay as you go“ und massiv sinkenden Kosten für Infrastruktur sprechen.

​In der Cloud, so das Versprechen, zahle man ausschließlich für das, was man tatsächlich konsumiert, und schaffe sich gleichzeitig den gesamten Kostenblock für den Betrieb eigener Infrastruktur vom Bein. Betriebsausgaben statt Investitionsausgaben sind außerdem gerade für größere Unternehmen das attraktivere Konsummodell, noch dazu, wenn die Verträge wie bei den Hyperscalern üblich praktisch jederzeit kündbar und die Kosten damit abschaltbar sind. Die Versuchung für Unternehmen ist also groß.

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