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Halbleiterindustrie gegen ein Verbot von Ewigkeitschemikalien

Während Deutschland und vier andere europäische Staaten auf einen Bann schädlicher per- und polyfluorierter Alkylverbindungen drängen, laufen Chiphersteller gegen das geplante PFAS-Verbot Sturm.

Die EU bereitet ein Verbot von Ewigkeitschemikalien vor. Vor einem Jahr hatten Deutschland, Dänemark, die Niederlande, Norwegen und Schweden bei der Europäischen Chemikalienagentur ECHA einen Vorschlag vorgelegt, nicht mehr nur einzelne, sondern alle per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen (PFAS) zu verbieten, da deren Konzentration sonst weiter zunähme und „ihre toxischen und umweltschädlichen Wirkungen nur schwer rückgängig zu machen sein werden“. Bisherige Verbote einzelner PFAS hatten meist nur weitere PFAS hervorgebracht. Ein pauschales Verbot würde rund 10 000 Substanzen dieser Stoffklasse umfassen und viele Branchen betreffen, allen voran die Chemie- und die Halbleiterindustrie.

„Eine umfassende Ausnahmeregelung“ für die gesamte Chipbranche verlangt nun der Verband der europäischen Halbleiterindustrie (ESIA), da andernfalls die Chipherstellung in der EU oder sogar der Import von Halbleitern massiv eingeschränkt sei. Die Lobbyverbände der Branche – neben dem ESIA auch Semi Europe und die neu gegründete ESRA (European Semiconductor Regions Alliance) – sehen durch das Verbot die Ziele des EU-Chip-Gesetzes gefährdet, wonach der Anteil der europäischen Produktionskapazität für Halbleiter von derzeit 9 bis 2030 auf mindestens 20 Prozent des weltweiten Marktes steigen soll. Allerdings sieht der Entwurf des für 2025 geplanten Verbots für den Chipsektor bereits eine Übergangszeit von 12 Jahren vor, demnach bis 2037.