iX 2/2024
S. 36
Markt + Trends
Nachhaltige Digitalisierung

Nachhaltige Digitalisierung: Grundprinzip Nr. 6 – Gemeinwohlorientierung

Wenn der Staat Digitalisierungsprojekte und digitale Produkte fördert, sollte das Ergebnis auch der Allgemeinheit zugutekommen.

Von Manuel Atug und Caroline Krohn

Wer in der Wirtschaft tätig ist, hat eine Gewinnerzielungsabsicht, so die einhellige Meinung. Egal, wo man in einer Wertschöpfungskette angesiedelt ist, ob als Einkäufer oder Betreiber von Hard- oder Software, also als Kunde, oder als Organisation, die Hardware oder Software herstellt, um diese einem Kunden zu verkaufen: Der Kunde bezahlt den Hersteller, der Hersteller liefert an den Kunden. Der Geldfluss steht fest. Nachhaltigkeit bezieht sich hier bisher auf Qualitätsansprüche an das Produkt oder die Dienstleistung, an Material, Arbeitsbedingungen, Energie oder Wiederverwendbarkeit.

Doch wie viele Unternehmen haben in den letzten Jahren (Stichwort Corona) und Jahrzehnten (Stichwort Wiedervereinigung oder europäische Integration) von politischem Wohlwollen, struktureller Förderung, Subventionen oder öffentlichen Aufträgen profitiert? Wer hat mal die lokale Bundestagsabgeordnete für Interessen in Anspruch genommen? Wer hat sich in einem Verband zur Verbesserung einer Regulation finanziell oder personell engagiert? Wer arbeitet mit Projektträgern der öffentlichen Hand zusammen, nimmt an öffentlichen Ausschreibungen teil oder finanziert seine Forschung auch mit staatlichen Mitteln?

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