iX 3/2024
S. 6
Leserbriefe
März 2024

Leserbriefe März 2024

Für viele Kunden ungeeignet

(ABAP: Zukunftsfähige Erweiterungen für SAP entwickeln; iX 1/2024, S. 112)

SAP weigert sich leider beharrlich, die API auch intern verpflichtend einzusetzen (API-only). Die internen Entwicklungen greifen weiterhin fröhlich per SELECT auf alle möglichen Tabellen zu und ändern diese auch hemmungslos.

Man scheint zu ignorieren, dass auch ein S/4 nur einsetzbar ist, weil viele Kunden die Prozesse anpassen. Eine Standardauslieferung hat einfach zu viele Lücken und Fehler. Ohne die Heerscharen von Entwickler*innen im Feld würde kaum ein SAP-System vernünftig laufen. SAP versteht die API als nette Dreingabe, so wie seinerzeit User Exits oder aktuell BAdls. Solange das so ist, halte ich selbst ein API-first für übertrieben.

Unternehmen, die tatsächlich „Clean Core“ leben können, sind für ein SAP-System schlichtweg zu klein. Spätestens mit der nächsten Gesetzesnovelle, die SAP im Core zu spät umsetzt (z. B. die DSGVO ist noch immer nur extrem lückenhaft implementiert), wird man sehen, in welcher Sackgasse man mit einem nicht veränderbaren System gelandet ist.

Der aktuelle Hype scheint also wie der zitierte Java-Hype, Web Dynpro oder die hölzerne OO-Umsetzung dem Rufen der Analyst*innen geschuldet.

Dabei könnte SAP die Analyse-Blase einfach Lügen strafen, indem man darauf verweist, dass auch ohne Java, saubere OO und Web-Frontend ein leistungsfähiges ERP möglich ist. Aber das könnte dem Börsenkurs schaden, der ja bei einer AG der wichtigste Gradmesser für Erfolg ist.

Harry Jääskeläinen, aus dem iX-Forum

Schlank ans Ziel mit PyScript

(Webentwicklung: PyScript: Python im Browser; iX 2/2024, S. 120)

Nachdem ich mich an die Vielfalt von Python gewöhnt habe, fand ich das Thema Python im Client-Browser super. Die Wiederverwendung von eigenen Erweiterungen kann viel Zeit sparen. Die Serverhardware ist teuer geworden, die Fat-Clients völlig überdimensioniert. Genialer Ansatz!

Fred Kasulke, via E-Mail

ESG: Schwierig für Open Source

(Nachhaltigkeit: Der ESG-Software-Markt; iX 2/2024, S. 52)

Schön wäre es, wenn Sie auch die Open-Source-Software namentlich genannt hätten. Können Sie uns diese noch nennen?

Ulrike Häußler, via E-Mail

Leider gibt es in diesem Segment aktuell keine relevante Open-Source-Software, die mir bekannt ist. Ich habe explizit noch mit anderen Experten davor über das Thema gesprochen, weil ich selbst einen langen Hintergrund im OSS-Bereich habe und das gerne erwähnt hätte.

Was im Artikel erwähnt ist, sind verschiedene Datenplattformen, von denen manche Daten frei / auf Basis von Creative-Commons-Lizenzen anbieten.

Ein Problem ist natürlich, dass wir es hier mit juristisch immer härter definierten Anforderungen zu tun haben. ESG-Software muss sich ständig an die aktuellen gesetzlichen Rahmenbedingungen anpassen – und dies auch noch international. Die meisten Unternehmen wären hier aus guten Gründen zurückhaltend, Software einzusetzen, die dann möglicherweise bei einem Audit Schwierigkeiten bereitet.

Ich fürchte also, das ist kein gutes Segment (auch in der Zukunft) für Open-Source-Software. (Alexander Schatten)

Eine schlechte Idee

(Webentwicklung: PyScript: Python im Browser; iX 2/2024, S. 120)

Nicht nur, dass Python im nativen Betrieb schon deutlich langsamer ist als JS (und beide können über native Bibliotheken beschleunigt werden), nein, jetzt muss man auch noch eine Python-Runtime laden.

Nur die Pyodide-Runtime (auf der PyScript aufbaut) für ein kleines Tic-Tac-Toe-Beispiel lädt schon 5 MByte runter – wohlgemerkt ohne den eigentlichen Code fürs Spiel. Das heißt, Python im Browser ist meiner Meinung nach in keine Richtung „performant“.

Python auf diese Weise in den Browser zu bringen, halte ich für eine sehr schlechte Idee, denn wenn ich schon auf WASM setze (was ich teils wirklich begrüße), dann nehme ich doch eine Sprache, die viele Dinge besser macht als JS, und nicht Python.

Snapstromegon, aus dem iX-Forum

Hilfreiche Rezension und Anregung

(Buchmarkt: Qualitätsmanagement mit ISO 9001; iX 1/2024, S. 144)

Ich habe gerade in einer Ihrer letzten Ausgaben den Artikel von Frau Bosbach zum Qualitätsmanagement gelesen. Das erste Buch ist bestellt. Vielen Dank dafür, das war sehr hilfreich.

Wenn Ihnen irgendwann die Ideen ausgehen, wäre eine solche Übersicht für das ISO-27001-Thema (ggf. mit IT-Grundschutz) großartig.

Lars Francke, via E-Mail

Vielen Dank. Das angeregte Thema setze ich auf die To-do-Liste. (Jürgen Seeger)

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