Mac & i 1/2024
S. 120
Report
Apple
Bild: Apple

Apples EU-Cloud

Während zuletzt bei fast allen Apple-Produkten die Erlöse sanken, legte die Service-Sparte Quartal für Quartal zu. Aber nicht nur deshalb nimmt Apple sein Cloud-Geschäft immer stärker in die eigene Hand: Es soll beispielhaft für die Umweltanstrengungen von Apple stehen. Ein Besuch im europäischen Apple-Rechenzentrum.

Von Christoph Dernbach

Apple und die Cloud sind kein perfektes Paar. Zumindest waren die Anfänge der Beziehung kompliziert. Ein Blick zurück zeigt, dass die Dienste iTools (2000), .Mac (2002) und insbesondere MobileMe (2008) in der Galerie der Apple-Produkte keinen Ehrenplatz einnehmen. Anwender mussten sich in den Anfängen des Cloud-Zeitalters immer wieder mit Ausfällen und Problemen bei der Synchronisierung der Daten herumschlagen. „Der Start von MobileMe war nicht unsere Sternstunde“, räumte Apple-Chef Steve Jobs im Sommer 2008 in einer internen E-Mail an seine Mitarbeiter ein. Der Start von MobileMe zeige deutlich, dass Apple bei den Internetdiensten noch viel lernen müsse.

Mit iCloud unternahm Apple dann 2011 den vierten Anlauf, einen brauchbaren Cloud-Dienst auf die Beine zu stellen. Apple-Chef Steve Jobs übertrug die Verantwortung an einen seiner Top-Manager, Eddy Cue. Er hatte vor allem die Aufgabe, dafür zu sorgen, dass die Cloud-Dienste zuverlässig funktionieren. Während sich die Kunden über die Verbesserungen freuten, schlug die Umweltschutzorganisation Greenpeace Alarm. Greenpeace warf im Frühling 2012 Apple, Amazon und Microsoft als Betreiber einiger der größten Rechenzentren weltweit vor, nicht ausreichend auf Strom aus regenerativen Energiequellen zu setzen. Apple nehme demnach einen Spitzenplatz unter den Umweltsündern ein. 55 Prozent der benötigten Energie für iCloud stamme aus Kohlekraftwerken, 28 Prozent sei Atomstrom.