MIT Technology Review 8/2023
S. 70
Report
E-Bikes
Eine Muster-Ladestation von EnergyBus in Hannover. Diese Pop-up-Ladestationen können unkompliziert und ohne Stromanschluss auf zwei Auto-Parkplätzen aufgestellt werden. Sie bieten zwölf Ladestellen.
Eine Muster-Ladestation von EnergyBus in Hannover. Diese Pop-up-Ladestationen können unkompliziert und ohne Stromanschluss auf zwei Auto-Parkplätzen aufgestellt werden. Sie bieten zwölf Ladestellen.
Foto: ExtraEnergy

Ein Stecker für alle E-Bikes

Ein einheitliches System zum Laden von E-Bikes und kleinen Elektrofahrzeugen wird kommen. Aber darüber, wie es aussehen und was es können soll, wird hinter den Kulissen heftig gestritten.

Hans Dorsch

Rund zehn Millionen E-Bikes fahren auf Deutschlands Straßen. Aber im Gegensatz zum Elektroauto lassen sie sich unterwegs nur umständlich oder gar nicht laden. Jeder Antriebshersteller verbaut seine eigenen Stecker – insgesamt sind mehr als zehn Varianten auf dem Markt. Öffentliche Ladesäulen gibt es kaum. Wer auf einer Radtour laden will, muss also klobige, oft kiloschwere Ladegeräte mitschleppen – und während des Ladens im Auge behalten, denn abschließbare Fächer sind Mangelware. Und wenn etwa Ausflugsgaststätten ihren radelnden Gästen Ladegeräte bereitstellen, dann meist nur die vom Europa-Marktführer Bosch.

Damit E-Bikes ähnlich unkompliziert laden können wie Elektroautos, braucht es einen einheitlichen Standard. Biergärten, Berghütten, Ausflugslokale, Supermärkte, Städte und Kommunen, Verleiher und Flottenbetreiber – sie alle könnten dann deutlich einfacher Ladeparks einrichten. Das könnte zusätzliche Kunden locken und nebenbei noch die Verkehrswende voranbringen.