Erste Ausfahrt: Citroën C3 Aircross

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Negativ ist das Navigationssystem aufgefallen. Wie beim Kia Rio kannte das Tom Tom-System schon nach einer halben Stunde Fahrt den ersten Kreisverkehr nicht, wollte uns an einer falschen Ausfahrt ableiten. Der etwas zu weit unten positionierte Siebenzoll-Touchscreen lässt sich aber einfach bedienen und problemlos ablesen. Er reagiert schnell und verfügt über die Mirror Link Funktion. Apple Car Play unterstützt das System ebenso wie Android Auto. In einem Paket sind Head-up-Display mit Zusatzplastikscheibe, Induktionsladung für Smartphones, Soundsystem und schlüsselloser Zugang enthalten.

Schlechtwegetauglichkeit

Ein weiteres Paket dient der Traktion und Fahrbarkeit im Gelände. Ein Grip Control genannter Drehschalter soll die Fahreigenschaften auf verschiedenen Untergründen wie Schnee, Schlamm und Sand verbessern, insbesondere das Anfahrverhalten. Ich finde so etwas in einem Stadt-SUV ein bisschen albern. Der Automatik-Benziner mit Grip Control konnte meine Zweifel auch nicht zerstreuen. Auf einem sandigen, steilen Bergweg bemerkte ich, ehrlich gesagt, keinen Unterschied zwischen den Grip Programmen. Der Bergabfahrassistent funktioniert gut, aber auch mit dem Diesel ohne dieses Paket, kam ich dieselbe Strecke im ersten Gang mit Motorbremse sehr gut herunter. Ich musste nur drei mal bremsen und zwei mal die Kupplung drücken. Die große Bodenfreiheit des C3 Aircross führt für sich allein genommen schon dazu, dass man auf schlechten Wegen Aufsetzer nicht fürchten muss. So gesehen steckt in dieser Lifestyle-Schachtel also trotz Frontantriebs ein klein wenig SUV der alten Schule.

Selbstbewusste Preisgestaltung

Der Einstiegsbenziner mit 82 PS beginnt eigentlich erst mit der besseren Ausstattungsvariante Feel bei 16.790 Euro. Das Basismodell für 15.290 Euro ohne Klimaanlage und Radio ist ein reiner Preislistenfake. Die 2000 Euro Aufpreis für den 110-PS-Dreizylinder würde ich auch noch drauflegen. Citroën geht auch davon aus, dass das die meisten Kunden tun werden und der mittlere Benziner zum Volumenmodell avancieren wird.

Die Topausstattungslinie kostet mit 2400 Euro zwar einen happigen Aufpreis, bringt aber unter anderem so sinnvolle Dinge wie DAB-Radio, Smartphone-App-Anbindung, Klimaautomatik, verschiebbare Rückbank und Einparkhilfe hinten mit. Das Family-Paket für Variabilität und Sicherheit für 490 Euro muss dann auf jeden Fall auch noch sein und 550 Euro für einen Metalliclack. So ergibt sich ein Preis von 22.230 Euro für einen vernünftig ausgestatteten 110-PS-Benziner mit Fünfgang-Schaltgetriebe. Das ist nicht wenig. Doch der der C3 Aircross rechtfertigt den hohen Preis mit handfesten Qualitäten.

Kosten für Reise und Probefahrt wurden vom Hersteller übernommen. (chlo)