Fahrbericht: Mazda MX-5 Skyactiv G 131

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Der Mazda ist auch auf dem US-Markt erhältlich, wo Getränkehalter wohl demnächst Pflicht werden nach dem Motto „make fluid intake even greater again“. Hier entschied sich Mazda intelligenterweise für einen Kompromiss: Die beiden Halter sind hinten und vorn im Passagierabteil steckbar, lassen im kompakten Interieur dann aber keinen Platz mehr für eine gesunde Sitzhaltung. Wer sich von ihnen stören lassen will – bitte sehr. Der Stil des Reisens mit einem Roadster gebietet allerdings Pausen. Dann genießt man seine Getränke auf einer Wiese mit malerischem Ausblick oder auf der Terrasse eines Restaurants. Die Cupholder kann man ja zu Hause lassen.

Wer sich einen Gefallen tun will, bestellt den MX-5 seinem puristischen Konzept folgend auch in Minimal-Ausstattung: das Geld für das Navi investiert man besser in Sprit für genussvolle Umwege, den Spurhalte-Assistenten braucht kein Mensch. Das Soundsystem von Bose ist unnötig (teuer). Mit dem Sound kann man leben, das Auto ist ja kein Konzertsaal sondern eher meist offen. Serienmäßig sind schon im Basismodell „Prime-Line” ein Radio, LED für Fern-, Abblend-, Stand- und Tagfahrlicht (andere Hersteller wie etwa Volkswagen verlangen dafür richtig viel Extra-Geld), manuelle Klimaanlage. Fehlt nur ein Lederlenkrad, das man sich besser und günstiger nach eigenen Vorstellungen beim Sattler um die Ecke machen lässt. Die mittlere Ausstattung „Center-Line“ bietet für 1100 Euro mehr unter anderem zusätzlich: Tempomat, Lederlenkrad, Radio mit größerem Display, sechs statt vier Lautsprecher und eine Freisprecheinrichtung.

Das doppelte Geld für Autos, die nicht halb so toll fahren?

Der Testwagen erfüllt die Abgasnorm Euro 6b. Wie alle anderen Autos kann auch der MX-5 ab 1. September 2018 neu nur mehr mit der Abgasnorm Euro 6c zugelassen werden, welche unter anderem einen deutlich gesenkten Grenzwert für die Partikelanzahl vorsieht. Wie wir bei Diesel-Pkw gesehen haben, wurden Fahrverbote selbst für Fahrzeuge mit nur kurz zurückliegenden Abgasnormen verhängt – und das für den im Vergleich mit den potenziell krebserzeugenden Partikeln relativ harmlosen Schadstoff Stickstoffoxid. Das nächste Ziel, das Verbände wie die DUH im Visier haben, dürfte der Partikelausstoß bei Pkw mit direkteinspritzenden Ottomotoren sein. Wenn Sie diesbezüglich also auf Nummer sicher gehen wollen, warten Sie am besten noch die Umstellung ab. Es handelt sich ja nur mehr um wenige Tage.

Mit nur wenig Verhandlungsgeschick steht für rund 20.000 Euro ein neuer MX-5 vor der Tür, dem nichts fehlt. Unfassbar, wie viele Menschen viel mehr Geld für Autos ausgeben, die nicht halb so toll fahren.

Die Kosten für die Überführung hat Mazda übernommen, jene für Kraftstoff der Autor. (fpi)