Fahrbericht: Toyota Prius+

Inhaltsverzeichnis

Dem Innenraum ist das Alter des Prius+ langsam anzumerken, der neue Prius wirkt hier deutlich frischer. Die Verarbeitung ist gut, doch viele Materialien fühlen sich billig an. Auch im Bereich Infotainment sind andere Hersteller sehr viel weiter. Die Bedienung sämtlicher Fahrfunktionen sowie der Multimediaausstattung gelingt aber überraschend intuitiv. Nicht zu unterschätzen: Das 790 Euro teure Navigationssystem zeigt aktuelle Verkehrsmeldungen an, wenn auf dem Handy ein mobiler Hotspot eingerichtet und dieser mit dem System im Auto verbunden wurde. Für diesen Service kassieren andere Hersteller wie beispielsweise BMW nach einer gewissen Zeit eine satte Jahresgebühr. Toyota reicht diesen Service kostenlos dazu, sieht man einmal von den Verbindungskosten für die paar Megabyte ab, die dabei anfallen.

Klassenübliches Platzangebot

Mit einer Länge von 4,61 Metern ist der Prius+ geringfügig länger als ein VW Touran, ein BMW 2er Gran Tourer oder ein Ford Grand C-Max. Das Platzangebot fällt aber in etwa vergleichbar aus. Toyota bewirbt den Wagen als Siebensitzer, doch die dritte Reihe ist auf längeren Strecken nur Kindern zuzumuten. Wer tatsächlich so viele Personen befördern will, muss eine Klasse darüber einsteigen. Die mittlere Sitzreihe besteht aus einzeln klapp- und verschiebbaren Einzelsitzen. Der Laderaum lässt sich auf maximal 1750 Liter erweitern. Minimal sind es 232 Liter, wobei der Hersteller hier bis unter das Dach gemessen hat.

Der Prius+ kostet derzeit offiziell mindestens 31.500 Euro; inklusive einer wirklich sehr umfangreichen Ausstattung. Ob nun Alufelgen, Klimaautomatik, Tempomat, LED-Scheinwerfer, schlüsselloses Zugangssystem oder auch ein halbwegs anständig tönende Musikanlage: Schon die preiswertere von zwei Ausstattungslinien bringt das alles ohne Aufpreis mit. Für dieses Geld gibt es keinen vergleichbar ausstaffierten VW Touran mit ähnlicher Leistung, von einem BMW 2er Gran Tourer ganz zu schweigen.

Demnächst ein Neuer

Toyota gewährt für den Prius+ derzeit von sich aus einen Nachlass von 3000 Euro. Das dürfte die Nachlassverhandlungen etwas beschneiden, doch die Chance auf ein noch attraktiveres Angebot dürfte sich in den kommenden Monaten noch weiter verbessern. Denn mit einem Nachfolger ist binnen Jahresfrist zu rechnen. Das aktuelle Modell ist zwar in einigen Bereichen nicht mehr up to date, doch noch immer eine interessante Alternative in dieser Klasse.

[Korrektur 15. März 2017]

Für den Prius+ kann nicht, wie im ursprünglichen Text geschrieben, die staatliche Prämie für Hybridfahrzeuge beantragt werden. Die gibt es nur für Plug-in-Hybride und Elektroautos. Eine aktuelle Liste mit allen förderfähigen Autos gibt es hier. (chlo)