Automatisches Stoffverdeck mit Schiebedach-Funktion

Fahreindrücke im neuen Mini Cooper S Cabrio

Die bei der ersten Generation bekrittelten Überroll-Höcker sind einem automatisch ausfahrenden Bügel gewichen. Doch selbst im Winter müsste man einiges anstellen, um den flinken Briten umzuwerfen

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Von
  • sg
Inhaltsverzeichnis

Villach (Österreich), 30. Januar 2009 – Das nenne ich antizyklisches Handeln: Eine Cabrio-Präsentation mitten im Winter und dann noch bei Minusgraden im verschneiten Skiort Villach. Welcher PR-Experte hat denn diesen skurrilen Einfall gehabt? Doch nach zwei Tagen Offenfahren auf Schnee, Eis und Asphalt kann das Fazit nur lauten: Das war eine tolle Idee der Veranstalter – vor allem deshalb, weil das vorgestellte Auto ein Mini Cooper S in der brandneuen Faltdach-Version war.

Endlich bügelfrei

Rückblende: Ausstaffiert mit dicker Daunenjacke, doppelt gewickeltem Wollschal, einer extragroßen Ski-Mütze und mit einer gehörigen Portion Skepsis im Bauch trete ich zwei Tage zuvor dem offenen Briten erstmals entgegen – und muss auch gleich meine durch den Vorgänger geprägten Vorurteile revidieren. Während es mir bei der Limousine so ging wie Millionen anderer Autofans (ich war spontan verliebt), konnte ich mich für die Frischluftversion der ersten Mini-Generation nie richtig erwärmen: Zu prominent ragten die beiden verchromten "Henkel zum Wegwerfen", Verzeihung: Überrollbügel, hinter der Fondsitzbank in die Höhe und zerstörten so die schicke Linie des offenen Briten.

Einsatz nur im Notfall

Diesen stilistischen Sündenfall haben die Mini-Designer mit dem Wechsel aufs neue Modell vermieden – und das Resultat ist erstaunlich. Klar: Die beiden Buckel des Überrollbügels sind noch immer vorhanden, wurden beim Neuen aber deutlich tiefer verbaut und geschickt hinter den Fondkopfstützen versteckt. Zudem ist das Ergebnis unter ästhetischen Aspekten wie Sicherheits-Gesichtspunkten gleichermaßen mehr als befriedigend: Im Falle eines Falles lässt die Bordelektronik die verchromte Querstange in 150 Millisekunden in die Höhe schnellen. Zusammen mit den verstärkten A-Säulen soll dies selbst bei einem Überschlag genug Überlebensraum für die maximal vier Passagiere schaffen.