Vulkanausbrüche als Vorbild für solares Geoengineering

Ein US-Start-up setzt Partikel in die Atmosphäre frei, um das Klima abzukühlen und damit Geld zu verdienen. Diese Art von Geoengineering war bisher ein Tabu.

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Ausbruch des Ätna im Mai 2018. Die von Vulkanausbrüchen emittierten Partikel verursachen tiefrote Sonnenuntergänge – und kühlen das Klima. Das dient als Vorbild für "solares Geoengineering"., Universal Images Group/Getty

Ausbruch des Ätna im Mai 2018. Die von Vulkanausbrüchen emittierten Partikel verursachen tiefrote Sonnenuntergänge – und kühlen das Klima. Das dient als Vorbild für "solares Geoengineering".

(Bild: Universal Images Group/Getty)

Lesezeit: 9 Min.
Von
  • James Temple
Inhaltsverzeichnis

Schon lange fürchten Experten, dass skrupellose Geo-Ingenieure sich entschließen könnten, das Klima zu verändern – ohne tiefe Kenntnisse der Atmosphärenphysik, ohne Absprache mit Wissenschaft und Gesellschaft, ohne Konsens über Mittel und Ziele. Technisch wäre das relativ einfach und billig zu machen. "Ein ,Greenfinger‘ – ein selbst ernannter Beschützer des Planeten – könnte viel Geoengineering auf eigene Faust durchführen", warnte US-Politologe David Victor bereits vor mehr als zehn Jahren in Anspielung auf den James-Bond-Schurken Goldfinger.

Einiges spricht dafür, dass genau dies schon geschehen ist. Das Start-up Make Sunsets behauptet, Schwefelpartikel mit Wetterballons in der Stratosphäre freigesetzt zu haben. Diese Partikel sollen wie bei einem Vulkanausbruch Sonnenlicht zurück ins All reflektieren und so die Erderwärmung bremsen.

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Ob dies wie geplant funktioniert hat, weiß nicht einmal das Start-up selbst. Gegründet wurde es im vergangenen Oktober. Mitgründer und CEO Luke Iseman war zuvor Hardware-Leiter beim Inkubator Y Combinator. Nach seinen Angaben fanden die ersten beiden Ballonstarts bereits im April 2022 im mexikanischen Bundesstaat Baja California statt, also Monate vor der Gründung. Er habe ein paar Gramm Schwefeldioxid in die Wetterballons gepumpt und genug Helium hinzugefügt, damit sie in die Stratosphäre aufsteigen und dort platzen, berichtet Iseman. Was mit den Ballons tatsächlich geschah, ist unklar, denn sie hatten keine GPS-Tracker an Bord.

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