Wie Datenhändler Sie ausspionieren und was Sie dagegen tun können

Wir gehen der Frage nach, warum der Privatsphärenschutz trotz DSGVO und anderer Regelungen oft nicht funktioniert und wie Sie sich dagegen wehren können.

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Inhaltsverzeichnis

Zeitsprung zurück zur Jahrtausendwende: Die Content-Industrie befindet sich im Embryonalstadium, es gibt kaum tragfähige Geschäftsmodelle für kommerzielle Webseiten oder Streaming-Dienste, die Bezahlsysteme sind vertrackt und Investitionen versickern. Aus Verzweiflung kobern Content-Firmen sogar Netzbetreiber um Geld an: Ohne Content habe niemand Interesse am Internet, argumentieren sie. Sie bekommen nichts. Übrig bleiben Klausuren und Beratungen in Workshops und auf einem sagt der Wirtschaftsfachmann Hal Varian den denkwürdigen Satz: "Spam ist nur ein Mangel an Informationen über den Verbraucher." Heute ist Varian Chefökonom bei Google, die Content-Industrie ein Gigant und Varians Spam-Definition kann man als Leitlinie für die Denke der Branche sehen.

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Denn vor etwa 20 Jahren begann die Content-Industrie, Nutzer auszuspähen: Auf welchen Webseiten bleiben sie lange? Welche Inhalte interessieren sie, was bringt sie dazu, zurückkehren, was wollen sie kaufen, wie können wir dabei helfen, wie kundschaften wir über Online-Dienste noch mehr und möglichst alles über Vorlieben aus?

Es ist dieses anhaltende Graben nach Daten, das die Content-Provider und Werbeplatzvermarkter groß gemacht hat und sie wollen weiter wachsen. Manche Unternehmen scheuen nicht vor unlauteren Mitteln zurück. Dabei vergessen sie: Es geht Dritte nichts an, ob ein Bürger die Webseiten der Anonymen Alkoholiker besucht oder als "General Couch-Kartoffel" von morgens bis abends die YouTube-Hitparade abnimmt – jede moderne Demokratie will die Privatsphäre schützen.

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