Ausprobiert: OpenWrt 19.07 – die wichtigsten Neuerungen der Router-Distribution

Seite 3: Erste Unterstützung für WPA3

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OpenWrt 19.07 unterstützt erstmals den 2018 von der Wifi Alliance beschlossenen Sicherheitsstandard WPA3. Das Betriebssystem enthält zu diesem Zweck eine Version von "hostapd", die einen Access Point mit WPA3 aufspannen kann.

Aus zwei Gründen sind die dafür nötigen Pakete in der Standardinstallation aber nicht vorhanden: Die WPA3-Pakete sind mit ihren Abhängigkeiten sehr groß und können auf Routern mit weniger als 8 MB Flash-Speicher nicht installiert werden. Zudem gibt es nicht wenige Clients, deren Funkmodule mit einem gemischten WPA2+WPA3-Modus nicht klarkommen und sich mit einem so konfigurierten Access Point schlicht gar nicht verbinden können.

OpenWrt tut also das Richtige und überlässt die nötigen Tests und Experimente den Anwendern. Wer WPA3 testen möchte, muss im Paketmanager zunächst das vorinstalliert Paket "wpad-basic" deinstallieren und anschließend "wpad-openssl" hinzufügen. Nach einem Neustart steht WPA3 allein oder im Mixed Mode zusammen mit WPA2 in den Einstellungen der WLAN-Schnittstelle unter "Encryption" zur Auswahl.

Erste Unterstützung für WPA3: Die besonders frische Version von "hostapd" erlaubt OpenWrt 19.07 auf geeigneter Hardware die Einrichtung des neuen Sicherheitsstandards für Drahtlosnetzwerke.

Der Einsatz von OpenWrt 19.07 setzt geeignete, nicht zu alte Hardware voraus. Ob ein bestimmter Router unterstützt wird, zeigt ein durchsuchbares Verzeichnis auf der OpenWrt-Projekt-Webseite. Außerdem pflegen die Entwickler von OpenWrt eine Liste von Geräten, die aufgrund von Leistung, Arbeitsspeicher und Flash-Memory ideal für OpenWrt sind.

Generell sind hier nur noch Geräte mit 8 MB Flash oder mehr verzeichnet, denn die Unterstützung für Router mit 32 MB RAM und 4 MB Flash-Speicher läuft ab OpenWrt 19.07 aus. Schon jetzt passt OpenWrt auf diese Geräte nur in einer minimalen Ausstattung ohne Web-Frontend und mangelnde Speicherressourcen lassen das System häufiger abstürzen. Die Entwickler empfehlen als Minimum eine Kombination von 8 MB Flash-Speicher und 64 MB RAM.

Übrigens gibt es auch fertige Images für verschiedene Modelle des Raspberry Pi. Diese Platine ist zwar weniger als Access Point geeignet, denn die Reichweite bleibt auch mit USB-Wifi-Dongles vergleichsweise klein. Zum Testen ohne lange Suche nach einem unterstützten Router ist die Platine aber ideal. Alle Build-Targets für die Raspberry-Pi-Modelle wurden kurz nach der Veröffentlichung von OpenWrt 19.07 auf die neue Version aktualisiert.

Update 16.01.20, 10:01: Kleine Textkorrektur ("RAM" durch "Flash" ersetzt).

(ovw)