Intershop-Machtkampf schmälert Gewinn

Kosten für die außerordentliche Hauptversammlung im März, auf der der Aufsichtsrat neu besetzt wurde, belasten das Ergebnis des Jenaer Softwareherstellers.

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Der Machtkampf zwischen Aktionären und Aufsichtsrat hat den Gewinn des Jenaer Software-Unternehmens Intershop geschmälert. Im ersten Quartal verbuchte der Anbieter von Programmen für den Internet-Handel einen Überschuss von 77.000 Euro nach 124.000 Euro im Vorjahreszeitraum. Zu dem Rückgang hätten Kosten von rund 400.000 Euro für die außerordentliche Hauptversammlung im März beigetragen, bei der der Aufsichtsrat neu besetzt wurde, teilte der Vorstand am Mittwoch mit.

Der Umsatz stieg in den ersten drei Monaten um 21 Prozent auf 8,3 Millionen Euro. Das sei das beste erste Quartal seit 2002. Das Jenaer Unternehmen bekräftigte nach dem Einstieg des ebenfalls börsennotieren US-Unternehmens GSI (Philadelphia) als neuem Großaktionär die Prognose für 2010. Erwartet wird danach 2010 ein Umsatzwachstum von sieben bis 13 Prozent; mit GSI als Vertriebspartner in den USA eher am oberen Ende der Spanne, sagte Vorstand Peter Mark Droste.

Zudem soll, wie in den beiden Jahren zuvor, ein Gewinn erwirtschaftet werden. Nach harten Sanierungsjahren und angeschlagenen Finanzen verfügt der Software-Anbieter inzwischen wieder über eine solide Finanzierung. Die liquiden Mittel erhöhten sich im ersten Quartal von 6,3 Millionen auf 10,6 Millionen Euro. Intershop beschäftigt derzeit 320 Mitarbeiter. Es würde wieder Personal eingestellt. «Wir wollen ja wachsen», sagte Droste.

Zu den personellen Veränderungen im Aufsichtsrat hatte unter anderem der Einstieg des strategischen Investors GSI beigetragen. Intershop hatte sich mit seinen Programmen Ende der 1990er Jahre als Internetpionier in Deutschland und den USA einen Namen gemacht, aus dem amerikanischen Markt dann aber aus Geldmangel weitgehend zurückgezogen. (vbr)