Musik- und Filmindustrie: Lizenz zum Hacken von Tauschbörsen

Ein US-Abgeordneter will den Rechteverwertern größeren Spielraum im Kampf gegen Tauschbörsen verschaffen.

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Von
  • Sven Hansen

Der US-Abgeordnete Howard Berman, Mitglied der Demokraten, will einen Gesetzentwurf vorlegen, welcher der Musik- und Filmindustrie ein schärferes Vorgehen gegen Tauschbörsen ermöglicht. "Während es den Tauschbörsen freisteht, ständig neue und effizientere Methoden der Distribution von Inhalten zu entwickeln, und so das Problem der Urheberrechtsverletzungen verschärft wird, dürfen die Urheberrechtsinhaber keine geeigneten Gegenmaßnahmen entwickeln", meinte Berman. "Das ist nicht fair." Er glaube zwar fest an das positive Potenzial von P2P-Netzwerken, aber die meisten Leute würden sie momentan für ungezügelte Piraterie nutzen. Mit der P2P-Piraterie müsse aber Schluss sein.

Das neue Gesetz soll es der Musik- und Filmindustrie unter anderem erlauben, Tauschbörsen durch gezieltes Einspielen von manipulierten Inhalten zu sabotieren oder einzelne P2P-User mit Download-Anforderungen lahm zu legen. "Keine Gesetzgebung kann die P2P-Piraterie ausrotten", meinte Berman. Jedoch sei es ein wichtiger Teil der Lösung, die Copyright-Inhaber in die Lage zu versetzen, durch die Nutzung bestimmter Techniken mit den Problem fertig zu werden.

Schon im Oktober vergangenen Jahres hatten sich die Rechteverwerter zu Worte gemeldet, da die verschärfte Terror-Gesetzgebung auch die Mittel im Kampf gegen die Tauschbörsen limitierte. Die geforderten Sondergenehmigungen wurden jedoch nicht erteilt. Ein Sprecher der RIAA begrüßt daher Bermans Vorstoß: "Wir fühlen uns durch das Engagement Bermans ermutigt, das wachsende Problem der Urheberrechtspiraterie im Internet zu bekämpfen." (sha)