Satellitenbetreiber SES mit gutem Start ins Jahr

Trotz des Desasters beim Start des Kommunikationssatelliten NSS-8 ist der Astra-Betreiber gut ins neue Geschäftsjahr gekommen.

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Der weltweit führende Satellitenbetreiber SES Global hat im ersten Quartal 2007 beim Umsatz weiter zulegen können, während das Nettoergebnis wegen Einmaleffekten im Quartalsvergleich zurückging. Das Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) wuchs um 21 Prozent auf 275,2 Millionen Euro. SES nahm im ersten Quartal 399,5 Millionen Euro ein, das sind 21,3 Prozent mehr als die 329,3 Millionen im ersten Abschnitt des Vorjahres. Die neu zugekauften Sparten SES New Skies und ND Satcom trugen deutlich zur Belebung von Umsatz und EBITDA bei. Bereinigt um die neuen Gesellschaften wuchs der Umsatz um 6,2 Prozent und das EBITDA um 8,4 Prozent. Unter dem Strich blieben dem Satellitenbetreiber 97,7 Millionen Euro Gewinn, ein Rückgang um 17,4 Prozent verglichen mit 118,3 Millionen im Vergleichszeitraum 2006.

Für das rückläufige Nettoergebnis macht SES im wesentlichen Einmaleffekte in den Vergleichsquartalen verantwortlich. So seien im ersten Quartal 2006 einmalige Erlöse von 15 Millionen Euro aus dem Verkauf einer Tochtergesellschaft angefallen. Das erste Quartal des laufenden Jahres sei dagegen mit rund 15,9 Millionen Euro für Aufwendungen im Zusammenhang mit dem gescheiterten Start des Satelliten NSS-8 belastet. SES-Chef Romain Bausch sprach von einem "ausgezeichneten Beginn" des Jahres. An den Aussichten für 2007 mit einem Umsatz von 1,6 und einem EBITDA von gut 1 Milliarde Euro ändere sich nichts. Bausch kündigte zudem an, SES werde in den kommenden Jahren stärker als bisher geplant in den Ausbau der Satellitenflotte investieren.

Den Hauptteil des Umsatzes trug auch im ersten Quartal 2006 die SES Astra bei, in der das europäische Satellitengeschäft gebündelt ist. Das Unternehmen hat im ersten Quartal eine Vereinbarung mit der Sendergruppe Canal+ über die langfristige Satellitenübertragung aller französischen Pay-TV-Programme des Anbieters über Astra geschlossen. Die Zahl der über die Satellitensysteme Astra und Sirius übertragenen TV- und Radiokanäle konnte auf über 2000 Kanäle erhöht werden. Mit Astra erreicht die SES nach eigenen Angaben mehr als 109 Millionen TV-Haushalte in 35 Ländern in Europa und Nordafrika. Im ersten Quartal erreichte Astra eine Auslastung von 232 der 263 kommerziell verfügbaren Transponder (88 Prozent). Insgesamt sind von den 1028 in der SES-Gruppe verfügbaren Transpondern derzeit 761 oder 74 Prozent ausgelastet.

Unterdessen gehen die Entwicklungsarbeiten an der umstrittenen Digitalplattform "entavio" weiter. Zuletzt hatte SES die deutsche Premiere AG als ersten wichtigen Kunden für entavio bekannt gegeben. (vbr)