USA sollen Telefonnummern-Domains mit ENUM unterstützen

Die National Telecommunications and Information Administration plädiert für eine Beteiligung der USA an der Implementation der Domains, die IP- und Telefonwelt zusammenbringen sollen.

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Von
  • Jürgen Kuri

Die National Telecommunications and Information Administration (NTIA) will sich an ENUM beteiligen. Das so genannte Telefonnummern-Mapping bietet einen Standard für Domains, mit denen sich das Zusammenwachsen von Telefonie- und IP-Welt bewerkstelligen lassen soll. Über den Eintrag ihrer Festnetznummern als Domains unter e164.arpa sollen Nutzer weltweit übers Netz auffindbar und entsprechend der von ihnen in der Registry eingetragenen Kontaktadressen erreichbar sein.

Nancy Victory, Chefin des Office for Communications and Information bei der NTIA, betonte nun in einem Brief an das US-Außenministerium, die Vereinigten Staaten sollten bei der weiteren Entwicklung von ENUM teilnehmen und sich für seine Einführung stark machen. Nach Ansicht von Victory sollte die US-Regierung weiter mit der ITU bei der ENUM-Entwicklung zusammenarbeiten, gleichzeitig aber auch sich aktiver einbringen. Dies gelte vor allem bei der eigenen Implementierung von ENUM, die, wenn erfolgreich durchgeführt, in die ENUM-Domain e164.arpa integriert werden sollte.

Insgesamt zählt Victory acht Grundsätze auf, an denen sich die USA bei der Einführung von ENUM orientieren müssten: Bewahrung der nationalen Souveränität; Förderung des Wettbewerbs; Unterstützung von Innovation; Schutz der Sicherheit und der Privatsphäre von Anwendern; möglichst geringe Marktregulierung; Schutz für alternative ENUM-Implementationen und Konkurrenz-Techniken zu ENUM; Interoperabilität zu anderen ENUM-Implementationen; Schutz für die Sicherheit und Stabilität des Internet bei Einführung von ENUM. Dass dies alles gewährleistet sei, sieht Victory als Grundbedingung dafür an, ENUM in den USA einzuführen.

Im August vergangenen Jahres hatte es während einer ENUM-Anhörung bei der NTIA heftige Kontroversen gerade über Fragen des Datenschutzes und der Privatsphäre gegeben. Trotz solcher Bedenken drängt die NTIA nun offensichtlich auf möglichst geringe staatliche Eingriffe, während sie gleichzeitig grünes Licht für die Delegierung der US-amerikanischen ENUM-Top-Level-Domain bekommen will. In diversen Ländern laufen bereits Testversuche mit ENUM; Die .de-Registry DeNIC hat ebenfalls einen offiziellen ENUM-Test gestartet.

ENUM entstand aus den Arbeiten der IETF-Workginggroup Telephone Number Mapping. Mittlerweile führt die Strategy and Policy Unit der ITU die Arbeiten zur Standardisierung und Umsetzung von ENUM weiter. (jk)