Veranstalter zufrieden mit zweiter Pink-Slip-Party

Zwar kamen in Frankfurt am Main kaum mehr Gäste als bei der gefloppten Premiere in Berlin, doch für den Veranstalter war das ein "voller Erfolg".

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Von
  • Annette Becker

Die Pink-Slip-Party für entlassene Mitarbeiter der IT-Branche am Dienstagabend in Frankfurt am Main kam nur schleppend in Gang. Ernsthaft und konzentriert wie auf einer Karriere-Messe unterhielten sich Jobsuchende und Kopfjäger auf Terrasse und Tanzfläche im King Kamehameha Club an der Hanauer Landstraße. Die in den USA wegen ihrer rosa Farbe "Pink Slips" genannten Kündigungsschreiben werden in Deutschland offenbar nicht auf die leichte Schulter genommen – anders als im Ursprungsland, wo der Trend zur Arbeitslosenparty plus Job-Börse vor anderthalb Jahren aufkam.

Über den Ernst der gestrengen Veranstaltung täuschte auch die verspielte Dekoration kaum hinweg: Ein rosaroter Teppich führte wie ein Laufsteg zum Eingang des Clubs. Rosa Nelken lagen auf den Tischen, in gedämpftem Rosa leuchteten die angestrahlten Wände. Von 350 angemeldeten Jobsuchern seien etwa 280 gekommen, sagte Veranstalter Frank Lichtenberg, ebenso 80 der 85 angemeldeten Firmen und Personaldienstleister. Nach dem Flop der bundesweit ersten Pink-Slip-Party in Berlin, zu der nur etwa die Hälfte der 640 angemeldeten Gäste gekommen war, sei die Party in Frankfurt "ein voller Erfolg".

250.000 Mark kosten die geplanten insgesamt acht Partys in Berlin, Frankfurt, München und Hamburg. Für die angemeldeten Pink Slipper ist der Eintritt zur Party frei. Kräftig zur Kasse gebeten werden Anwerber und Sponsoren, mit deren Geld die Partys zum Teil finanziert werden. Den Rest schießt Lichtenberg aus eigener Tasche zu. Er selbst ist seit kurzem auch Pink Slipper. Vor knapp einer Woche stellte er den Insolvenzantrag für sein Startup-Unternehmen snacker.de. 18 Mitarbeiter stehen nun auf der Straße. (Annette Becker) / (mw)