eBay USA will Kundendaten an Partner weitergeben

Die Änderungen der "Privacy Policy" erlauben die Nutzung persönlicher Daten durch Beteiligungen oder Joint Ventures von eBay.

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Von
  • Holger Dambeck

Der weltweit führende Anbieter für Online-Auktionen eBay möchte die Kundendaten in den USA nicht mehr nur selbst nutzen. In den am gestrigen Dienstag modifizierten Regeln zur Privacy Policy heißt es: "Sie sollten damit rechnen, dass eBay einige oder alle Ihrer Daten auch anderen zur Verfügung stellt."

Mit den "anderen" meint das Auktionsportal Beteiligungen und Joint Ventures. Einen Verkauf persönlicher Daten an Dritte schließt eBay jedoch weiterhin aus. Die Neuregelung geht auch explizit auf mögliche Merger oder den Verkauf von eBay ein. In einem solchen Fall würden Informationen über User den Partnern zur Verfügung gestellt, um "den Service auch weiterhin zu gewährleisten". Im Falle eines Aufkaufs oder einer Fusion will eBay seine Mitglieder jedoch sofort informieren. Die Änderungen in den eBay-Bestimmungen sind offensichtlich eine Reaktion auf die Auseinandersetzungen um ToySmart: Der Pleite gegangene Online-Spielzeughändler wollte die Kundendaten verkaufen, obwohl er dies in seinen Bestimmungen eigentlich ausgeschlossen hatte. Nur der Protest von Datenschützern und der Eingriff der FCC verhinderte den Verkauf. Letztlich führte die Auseinandersetzung sogar zu einem neuen Gesetz in den USA, das den Verkauf von Kundendaten durch Internet-Firmen erschweren soll.

Angesichts der geplanten Allianz mit Microsoft dürfte die gestrige eBay-Ankündigung viele User verunsichern. Die Erhöhung der Nutzergebühren Anfang des Jahres hatte bereits für einigen Unmut gesorgt. eBay geht es wirtschaftlich gesehen vergleichsweise gut, im Januar meldete das Unternehmen ein Rekordergebnis. Der Auktionator denkt inzwischen über eine Erweiterung seines Geschäftsmodells nach. eBay könnte demnach zukünftig auch eine Shopping-Mall enthalten. (hod)