Überwachung am Arbeitsplatz nimmt zu

Der E-Mail-Verkehr von 14 Millionen US-Bürgern, die am Arbeitsplatz über einen Internetanschluss verfügen, wird regelmäßig überwacht.

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Von
  • Wolfgang Stieler

Der E-Mail-Verkehr von 14 Millionen US-Bürgern, die am Arbeitsplatz über einen Internetanschluss verfügen, wird regelmäßig überwacht. Das geht aus einer Studie hervor, die die Internet-Bürgerrechtsgruppe Privacy Foundation heute vorgelegt hat. Weltweit sollen etwa hundert Millionen Menschen – das entspricht etwa 27 Prozent aller Angestellten mit Internetanschluss – von solchen Maßnahmen betroffen sein.

In der Studie werden Geschäftsberichte führernder Hersteller von Überwachungssoftware ausgewertet – die Privacy Foundation sieht demnach eine rasante Zunahme der Internetüberwachung am Arbeitsplatz: Der Umsatz für Überwachungssoftware habe in den letzten Jahren zwischen 60 und 80 Prozent zugenommen, schreibt die Gruppe, während gleichzeitig die Zahl der Online-Angestellten in den USA im letzten Jahr nur um etwa 30 Prozent zugenommen hat.

Die Zunahme der Überwachung führt die Privacy Foundation in erster Linie auf die sinkenden Kosten für das notwendige Equipment zurück. Der zunehmende Trend zur Überwachung am Arbeitsplatz könnte indessen für die Firmen nicht nur Vorteile bergen, warnt die Gruppe: Gespeicherte Daten über die Online-Aktivitäten eines Angestellten könnten von diesem in einem Prozess gegen die Firma als Beweismittel verwendet werden.

Vergangene Woche hatte der Hersteller für Überwachungssoftware Websense eine Studie vorgelegt, wonach rund 41 Prozent der Arbeitnehmer in Deutschland, Frankreich, Italien und Großbritannien in einer repräsentativen Befragung zugaben, durchschnittlich drei Stunden pro Woche das Internet für private Zwecke während der Dienstzeit zu nutzen. (wst)